Wir sehen immer wieder breit gefÃĪcherte und hitzige Diskussionen rund um MineralÃķle und Parabene; besonders hÃĪufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann. gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusÃĪtzlich unzÃĪhlige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.
Deklaration: Als MineralÃķle werden vor allem Ãle und PrÃĪparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten AbfÃĪllen entstanden sind. AuÃerdem zÃĪhlt man Siliziumoxid zu den MineralÃķlen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".
Wie funktionieren MineralÃķle?
MineralÃķle haben ein extrem groÃes Spektrum und aus einem Rohstoff kÃķnnen tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.
Silikone kÃķnnen eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage fÞr Makeup und Cremes, kÃķnnen Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; auÃerdem kÃķnnen sie als LÃķsungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).
Paraffine
Paraffine sind "echte ErdÃķle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, mÞssen absolute Reinheit nach dem EuropÃĪischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfÞr sehr hÃĪufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die FremdkÃķrper aus dem Ãl lÃķsen.
Paraffine gibt es als flÞssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).
Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:
Paraffine kÃķnnen von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in BabyÃķlen ist es sogar der bevorzugte Ãl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslÃķsen.
Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
KontrÃĪr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsÃĪchlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.
Parabene
ZunÃĪchst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den KÃķrper tatsÃĪchlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier groÃe Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht Þbersteigen.
Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlÃĪssig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.
Stand 2024 weià man unter anderem folgendes:
Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die ReproduktionsfÃĪhigkeit mÃĪnnlicher Ratten haben.
Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle AktivitÃĪt haben. Ob diese AktivitÃĪt ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hÃĪngt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schÃĪdlich ist.
Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller UmgebungseinflÞsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schÃĪdlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.
Parabene sind nicht nur kostengÞnstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist. Alternative Konservierungsstoffe birgen nÃĪmlich nicht nur eine hÃķhere Gefahr fÞr Allergien, sondern auch eine hÃķhere Gefahr dafÞr, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.
Es kommt hÃĪufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, frÞher verderben, als angegeben. AuÃerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmÃķglich Produkte haltbar zu machen, die stÃĪndig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich hÃķher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.
Wo es mÃķglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal. Zudem werden Parabene extrem hÃĪufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt fÞr eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.
Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsÃĪchlich Parabene am liebsten.
Interessant:Â In allen Naturkosmetikprodukten (unabhÃĪngig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sÃĪmtliche MineralÃķle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten mÃķchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das hÃķchste Allergiepotenzial.
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