VICHY Minéral 89

Dieser Beitrag ist älter als 3 Jahre und wurde am Samstag, 6. April 2019 veröffentlicht. Der Stand der Wissenschaft und ebenso unsere Einstufungen werden ständig aktualisiert. Außerdem überwachen wir nicht, ob sich diese Formel geändert hat. Hinterlasse uns einen Kommentar oder übermittle uns Feedback, wenn du eine neue Bewertung für das Produkt wünschst. Wir bitten dich darum, die Informationen in diesem Beitrag unter Vorbehalt zu betrachten. Bei 4097 Beiträgen ist es uns nicht möglich, jeden Beitrag konstant zu erneuern.

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Normalerweise kaufe ich kein Produkt, weil es mir überall unterbreitet wird, sondern weil es mich wirklich interessiert. Bei Mineral 89 von Vichy war es eher, dass es mir überall angezeigt wurde UND so viele es gepriesen haben. Nach einigen Monaten habe ich mich dann doch dazu entschieden, es meiner Bestellung hinzuzufügen und mir das Serum ein wenig genauer anzuschauen.

Vichy prahlt, dass sein Serum satte 89 Mineralien enthalten würde und dank Hyaluronsäure die Hautbarriere stärkt und Feuchtigkeit besser aufnimmt, bindet und speichert. Das ist bei Hyaluronsäure tatsächlich möglich, dieser Fakt ist also fact checked.

Was mich aber unfassbar genervt hat, als ich das Serum in den Händen hielt war, dass keine Mineralien zugesetzt werden, sondern die Mineralien "aus dem Thermalwasser entstanden, dass in Vichy's Mineral 89 verwendet wird". Girl. Really?

Das ist so ziemlich eine der gravierendsten Lügen, die ich bislang erlebt habe. Klar, Mineralien sind in Wasser enthalten. Aber: in jedem Wasser. Tausendfach wurde diskutiert, wie irrelevant die Bezeichnung "Thermalwasser" ist, da Wasser überall auf der Welt voller Mineralien ist. Kocht man dieses ab oder reinigt es, wie es für die Kosmetik notwendig ist, dann gehen auch Mineralien verloren.

Sein Produkt also damit anzupreisen, dass NEUNUNDACHTZIG Mineralien enthalten sein sollen, ohne auch nur einen natürlichen Komplex hinzuzufügen, regt mich einfach auf. Es ist durchaus möglich, dass IRGENDWIE 89 Mineralien darin enthalten sind, ABER: von welcher Größenordnung sprechen wir hier? Ein zehntausendstel Zink, ein millionstel Calcium? Ich finde das ist einfach eine Produktlüge.

Denn das Serum enthält eigentlich nichts anderes als: Hyaluronsäure, Wasser, künstliche Zusätze zur Feuchtigkeitsspendung. Das war's. Nicht mehr, nicht weniger.


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Ein natürliches Aloe Vera-Gel mit Hyaluronsäure (z.B. von colibri cosmetics, 14,95€) hat beiweitem einen höheren Pflegeanteil und eine bessere Wirkung, als dieses Serum.

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Es spendet zwar Feuchtigkeit und die Hyaluronsäure wirkt so gut, wie in jedem anderen Produkt auch, dass Hyaluronsäure verwendet, aber das war es auch. Ein Serum für 2-3€ aus der Drogerie hat in etwa den gleichen, wenn nicht sogar besseren Effekt, als dieses Vichy-Serum.

Für mich war es das einzige Mal, dass ich es gekauft habe. Denn da ich grundsätzlich nur Pflege verwende, die so schon Hyaluronsäure enthält, brauch ich nicht auch noch mit Hyaluronsäure versetztes Wasser mit Dickmachern und Emulgatoren aus der Apotheke, wie hier von Vichy.

Inhaltsstoffe nach INCI-Deklaration / Zutaten

Quelle: Codecheck.info
AQUA / WATER, PEG/PPG/POLYBUTYLENE GLYCOL, 8/5/3 GLYCERIN, GLYCERIN, BUTYLENE GLYCOL, METHYL GLUCETH-20, CARBOMER, SODIUM HYALURONATE, PHENOXYETHANOL, CAPRYLYL GLYCOL, CITRIC ACID, BIOSACCHARIDE GUM-1.
Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe können sich stets ändern, deshalb sind die Angaben auf der Produktverpackung ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Hinweise zu Allergenen, Unverträglichkeiten, Hormonell wirksamen Stoffen, Silikonen, Paraffinen, Palmölen und Schadstoffen.

Geeignet für

Alle Hauttypen.

Wichtige Merkmale und besondere Hinweise

Keine.

Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Samstag, den 06.04.2019 und zuletzt bearbeitet am Montag, den 30.10.2023 22:56. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.