pure97 Lavendel & Pinienbalsam Shampoo & Spülung

Dieser Beitrag ist älter als 3 Jahre und wurde am Mittwoch, 26. Juni 2019 veröffentlicht. Der Stand der Wissenschaft und ebenso unsere Einstufungen werden ständig aktualisiert. Außerdem überwachen wir nicht, ob sich diese Formel geändert hat. Hinterlasse uns einen Kommentar oder übermittle uns Feedback, wenn du eine neue Bewertung für das Produkt wünschst. Wir bitten dich darum, die Informationen in diesem Beitrag unter Vorbehalt zu betrachten. Bei 4098 Beiträgen ist es uns nicht möglich, jeden Beitrag konstant zu erneuern.

Die New Flag GmbH, das Unternehmen, das uns in Deutschland auch OLAPLEX, Tangle Teezer und beautyblender beschert hat, hat seine eigene Eigenmarke gegründet, pure97, die exklusiv in dm-Filialen verkauft wird. Für ein Hochpreis-Markenunternehmen sind die Produkte ziemlich günstig, zwischen drei und fünf Euro kosten die Produkte, weshalb ich sie mir mal angesehen habe.

Die Formulierung ist zwar silikonfrei, enthält aber Polymere, die einen ähnlichen Zweck wie Silikone haben. Es ist also nicht ganz optimal. Auch das Tensid ist eher irritierend, denn Ammonium Lauryl Sulfate, was im Shampoo verwendet wird, ist eher aggressiv in der Wirkung. Außerdem wird Myristamide DIPA verwendet, um die schäumende Wirkung zu erhöhen. Das ist zwar kein aggressiver Stoff, aber tut der Formulierung nichts wirklich bei.

Das Lavendel und die Pinie sind sehr weit unten in der Inhaltsstoffliste. Um genau zu sein, die letzten Stellen. Dafür ist aber Olivenöl zumindest in der Spülung weit oben in der Liste. Der Duft der Produkte ist ziemlich angenehm. Er ist nicht so aggressiv, wie z.B. reiner Lavendel, sondern sehr, sehr mild und ziemlich angenehm unter der Dusche. Lavendel kann schnell penetrant wirken, was hier nicht der Fall ist.

Das Shampoo hat eine transparente Farbe und eine gelige, flüssige Konsistenz. Es lässt sich wunderbar aus der Flasche entnehmen und schäumt sehr stark auf (wie oben schon benannt), weshalb relativ kleine Mengen ausreichen, um das Haar gründlich zu waschen.

Die reinigende Leistung ist soweit in Ordnung. Das Haar wird gut gereinigt, etwas schwer macht sich das Shampoo mit Stylingrückständen. Sind Pomade, Gel und/oder Haarspray gleichzeitig im Einsatz, muss zwischendurch doch zwei Mal gewaschen werden. Außerdem ist es nicht so effektiv beim "reinigen des Duftes", den man hat, wenn man z.B. lange geschlafen hat oder Sport betrieben hat. Ein Teil dieses Geruchs/Duftes verbleibt im Haar, auch beim gründlichen waschen.

Die Spülung zerläuft zwar nicht, hat aber dennoch eine ziemlich flüssige Konsistenz. Auch hier sind die Namensgebenden Inhaltsstoffe als letztes in der Formel, dem Haar wirklich wohltuend sind nur das Olivenöl und das Weizenprotein.

Die Pflege ist dementsprechend ziemlich "lahm". Es soll für sehr trockenes und Geschädigtes Haar geeignet sein, enthält aber kaum wirksame Stoffe, die den Zustand tatsächlich verbessern würden.

Dementsprechend wirkt das Haar auch nach dem Verbrauch einer Flasche Shampoo und einer Flasche Spülung eher trocken und kaum verbessert. Trockenes Haar bleibt trocken und bei den Spitzen gibt es auch keine Verbesserungen.

Ich bin ehrlich gesagt von der ersten "eigenen" Marke ziemlich enttäuscht. Insbesondere, wenn man bedenkt, mit welchen Expertise-Marken New Flag normalerweise handelt.

Drogerie-Eigenmarken, wie ISANA oder Balea Professional, haben zum Teil sogar bessere Formeln und kosten nochmals weniger. Dort kommen viele Öle, Keratin und Co. vor, ebenfalls Vegan und silikonfrei - für etwa die Hälfte des Preises.

Insgesamt würde ich die Produkte daher nicht empfehlen. Auch wenn der Preis unfassbar niedrig ist, so ist an Pflege kaum etwas enthalten, insbesondere an namensgebenden Stoffen mangelt es. Das ist alles ingesamt sehr ernüchternd.

Inhaltsstoffe

Quelle: Codecheck.info
Shampoo:Water (Aqua), Ammonium Lauryl Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Myristamide DIPA, Maris Sal, Caprylyl/Capryl Glucoside, Sodium Benzoate, Citric Acid, Polyquaternium-10, Parfum (Fragrance), Glycerin, Potassium Sorbate, Cetearyl Nonanoate, Triticum vulgare (wheat) Bran Extract, Trisodium Ethylenediamine Disuccinate, Ethylhexyl Isononanoate, Linoleic Acid, Camellia Oleifera Seed Oil, Lavandula Angustifolia (Lavender) Oil, Sibirica Ledeb (Pine) Extract

Spülung: Water (Aqua), Cetearyl Alcohol, Cetrimonium Chloride, Olea Europaea (Olive) Fruit Oil, Distearoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate, Citric Acid, Stearamidopropyl Dimethylamine, Benzyl Alcohol, Sodium Benzoate, Glycerin, Parfum (Fragrance), Triticum Vulgare (Wheat) Protein, Trisodium Ethylenediamine Disuccinate, 1,2-Hexanediol, Caprylyl Glycol, Benzoic Acid, Lavandula Angustifolia (Lavender) Oil, Sibirica Ledeb (Pine) Extract

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe können sich stets ändern, deshalb sind die Angaben auf der Produktverpackung ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Hinweise zu Allergenen, Unverträglichkeiten, Hormonell wirksamen Stoffen, Silikonen, Paraffinen, Palmölen und Schadstoffen.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Trockenes, Geschädigtes Haar.

Wichtige Merkmale und Hinweise

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Preis¹: 2,95 Euro | Gesamtbewertung: 45%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Gewinnspiel des Monats

Wenn unsere Leser es schaffen, bis zum letzten Tag des Monats 10 Kommentare zu veröffentlichen, verlosen wir unter allen Kommentatoren dieses Monats einen 15€ Wunschgutschein.

Beispiele für Kommentare:
✔️ Makeup Looks und Swatches
✔️ Fragen ans Team und an die Community
✔️ Eigene Erfahrungen und Berichte
✔️ Hauls und Ersteindrücke
✔️ Positives und negatives Feedback
✔️ Unterhaltungen zwischen Nutzern

❌ Kurze Kommentare wie "Okay"
❌ Hetze und Hass
❌ Spam
❌ Pingbacks und Backlinks
❌ Unseriöse Angebote
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Aktueller Stand:

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 26.06.2019 und zuletzt bearbeitet am Mittwoch, den 21.08.2024 05:25. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.