NIVEA Bodylotion Repair & Care

Dieser Beitrag ist älter als 3 Jahre und wurde am Freitag, 5. Juni 2020 veröffentlicht. Der Stand der Wissenschaft und ebenso unsere Einstufungen werden ständig aktualisiert. Außerdem überwachen wir nicht, ob sich diese Formel geändert hat. Hinterlasse uns einen Kommentar oder übermittle uns Feedback, wenn du eine neue Bewertung für das Produkt wünschst. Wir bitten dich darum, die Informationen in diesem Beitrag unter Vorbehalt zu betrachten. Bei 4098 Beiträgen ist es uns nicht möglich, jeden Beitrag konstant zu erneuern.

Wir alle haben ihn wohl gesehen: den neuen "Mikrobiom"-Werbespot von NIVEA mit der neuen Repair & Care Bodylotion. Ich hatte sie mir tatsächlich schon gekauft, bevor der Spot auf Sendung ging, weil ich die Pflege ausprobieren wollte.

Bevor wir auf das Produkt eingehen, möchte ich eines anmerken: Mikrobiom finde ich als Werbebegriff quatsch. Obwohl das Wort grundsätzlich nicht falsch ist, denn es ist ein eigenes Mikrobiom, so kann man jeden Kosmetiker, Drogisten und Dermatologen fragen: Es heißt einfach Säureschutzmantel oder Hautschutzmantel. Das ist die Ebene auf der Haut, die sie vor dem austrocknen und äußeren Schäden schützt. Ich war also ein wenig amüsiert, dass man sich dafür einen neuen Begriff ausgedacht hat, der jetzt auch schon auf andere Marken übergesprungen ist, obwohl es dafür schon einen weitläufig bekannten Begriff gab.

Die Formel finde ich ein bisschen komisch. Es sind zwar hautfreundliche Pflegewirkstoffe, wie Glyceryl Stearate SE, Panthenol und Hydroganted Coco-Glycerides enthalten, aber es sind gleichzeitig auch Stoffe enthalten, die in einer "reparierenden Pflege" vollkommen fehl am Platz sind. Das sind z.B. Duftstoffe im Allgemeinen, sowie synthetische Lösemittel, wie C15-19 Alkane. Außerdem fehlt der Beiersdorf-eigene Wirkstoff Eucerit (INCI: Lanolin Alcohol), der sonst in nahezu jedem NIVEA-Produkt enthalten ist und hier sehr gut zum Einsatz kommen könnte, da er die Haut nicht nur schützt, sondern auch Feuchtigkeit spendet und bindet.

Kommen wir erst einmal zu den guten Dingen: Ich finde, dass die Konsistenz um ein vielfaches angenehmer ist, als bei den anderen NIVEA-Bodylotionen. Sie ist viel leichter, zieht deutlich schneller ein und ist die erste Bodylotion von NIVEA, die keinen klebrigen Film auf der Haut hinterlässt. Zwar verbleibt ein Film auf der Haut, aber er klebt sich nicht fest und bleibt z.B. auch nicht an der Kleidung hängen.

Außerdem finde ich den Duft sehr angenehm (wenn auch weiterhin gilt: völlig fehl am Platz). Er ist nicht so extrem streng und konzentriert, wie es NIVEA gerne mal macht, sondern eher subtil. Er ist auch nicht so langlebig, verfliegt also schneller, was angenehm ist.

Kommen wir zur Pflege. Die Basis enthält sowohl Silikon- als auch Mineralöle (Paraffin), in die Feuchtigkeitsspender eingebettet sind, allem voran Glycerin. Das Gute ist aber, dass Paraffine und auch Silikone nicht weit oben in der Liste stehen und daher in deutlich kleinerer Konzentration vorhanden sind. Ein Teil der "aktiven Wirkstoffe" kann also tatsächlich in die Haut eindringen. Würden Paraffine oder Silikone ganz oben stehen, würde man sich nur Mineralöl auf die Haut schmieren, was aber letztendlich nicht in die Haut eindringen kann.

Ich habe also tatsächlich einen pflegenden Effekt auf meine Haut feststellen können. Nach ein paar Tagen bemerkt man auf jeden Fall, dass die Haut etwas glatter wirkt und vereinzelt sind auch Rötungen weniger sichtbar geworden. Das einzige, worauf die Bodylotion keinen Einfluss hatte, war der Juckreiz. Ich hatte am Arm einen leicht juckendes, kleines Ekzem. Die Rötung wurde zwar leicht beruhigt, aber der Juckreiz blieb.

Es ist aber dennoch die erste Bodylotion von NIVEA, die bei mir tatsächlich einen pflegenden Effekt hinterließ. Meine Haut wirkte weicher, sie wirkte auch durchfeuchteter und auch trockene Partien wurden sehr gut behandelt.

Sie ist aber beiweitem nicht das, was angegriffene Haut tatsächlich braucht. Das ist allem voran eine Pflege gänzlich Ohne Duftstoffe und vorallem eine nachhaltige Pflege mit reichhaltigen Ölen, die gut in die Haut einziehen und nicht nur oberflächlich wirken. Am besten wäre sogar ein Verzicht ganz auf Paraffine, was aber tatsächlich eher selten der Fall ist, weil Paraffine, wie auch Silikone als hypoallergen und hochverträglich gelten und bis heute in nahezu allen Cremes für atopische Haut oder bei Neurodermitis enthalten sind.

Ich hätte mir hier gewünscht, gerade weil es preislich kaum eine Rolle gespielt hätte, dass Hautbausteine, wie Ceramide, Aminosäuren oder Peptide eingesetzt würden. Diese sind mittlerweile so geläufig, dass sie selbst in Drogerie-Eigenmarken enthalten sind, weshalb gerade eine Marke wie NIVEA sie auf den Plan holen sollte.

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Abschließend: Die Bodylotion tut etwas und sie wirkt zumindest den Problemen entgegen. Sie bildet eine leichte Feuchtigkeitsversorgung und kann Symptome "kranker Haut" zumindest teilweise lindern. Ich würde sie aber dennoch nicht einsetzen, wenn man tatsächlich auf eine nachhaltige, tiefenwirksame Pflege angewiesen ist. Da gibt es schlichtweg bessere Alternativen, die zudem noch im selben Regal zur Verfügung stehen und das in so ziemlich jeder Drogerie.

Inhaltsstoffe

Aqua, Glycerin, C15-19 Alkane, Isopropyl Palmitate, Cetearyl Alcohol, Dimethicone, Glyceryl Stearate SE, Panthenol, Glyceryl Stearate, Myristyl Alcohol, Cera Microcristallina, Hydrogenated Coco-Glycerides, Paraffinum Liquidum, Carbomer, Sodium Cetearyl Sulfate, Sodium Hydroxide, Ethylhexylglycerin, Phenoxyethanol, Linalool, Benzyl Alcohol, Parfum
Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Trockene, Sensible Haut.

Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 400ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Beiersdorf AG
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben dieses Produkt selbst gekauft.

Preis¹: 4,99 Euro | Gesamtbewertung: 80%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Freitag, den 05.06.2020 und zuletzt bearbeitet am Samstag, den 24.08.2024 19:07. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.