Cien Skinfoodies Cremiges Körperwaschgel mit Babassuöl

Dieser Beitrag ist älter als 3 Jahre und wurde am Montag, 29. März 2021 veröffentlicht. Der Stand der Wissenschaft und ebenso unsere Einstufungen werden ständig aktualisiert. Außerdem überwachen wir nicht, ob sich diese Formel geändert hat. Hinterlasse uns einen Kommentar oder übermittle uns Feedback, wenn du eine neue Bewertung für das Produkt wünschst. Wir bitten dich darum, die Informationen in diesem Beitrag unter Vorbehalt zu betrachten. Bei 4098 Beiträgen ist es uns nicht möglich, jeden Beitrag konstant zu erneuern.

Vor ein paar Tagen hatte ich euch ja schon das b.e. routine Rosa Tonerde Duschgel vorgestellt, welches ich bei LIDL gekauft habe. Ich hatte auch schon angeteasert, dass ich ein weiteres Duschgel bei LIDL mitgenommen habe. Denn die "Skinfoodies"-Serie von Cien sah für mich sehr interessant aus. Ich habe mich spontan dazu entschieden, das cremige Körperwaschgel mit Babassuöl mitzunehmen.

Kommen wir - wie fast immer - erst einmal zur Formel. Obwohl sie auf den ersten Blick tatsächlich relativ gut wirkt, enthält sie doch ein paar ganz schön kritische Stoffe. So zum Beispiel das Tensid SLS. Es ist eines der schärfsten Tenside, dass in Kosmetik verwendet wird und es wird vermutet, dass es dem Hautschutzfilm Nachhaltig Feuchtigkeit entzieht und entfettet. Es kommt zwar nur sehr weit unten zum Einsatz, also wird nur in einer geringfügigen Dosis verwendet, ist aber dennoch wichtig anzumerken. Gerade trockene und empfindliche Hauttypen sollten diesen Stoff zwingend meiden.

Weiter kommen zum Einsatz EDTA's, sowie synthetische Polymere. Zwar ist das Babassuöl relativ weit oben in der Auflistung, durch die anderen, kritischen Wirkstoffe, kann es aber nicht allzu viel ausrichten. Vielleicht bewahrt es gerade noch die Feuchtigkeit, die durch die anderen Stoffe der Haut entzogen werden.

Grundsätzlich möchte ich mich aber erst einmal auf das Duschgel einlassen. Ich kenne LIDL's Beautymarke kaum und grundsätzlich möchte ich dem Duschgel eine faire Chance bieten. Kommen wir also auch mal zum Positiven.

Was mir gut gefiel, war die Konsistenz des "Körperwaschgels" aka Duschgel. Es ist eine sehr cremige, leicht dicke Konsistenz, die sich jedoch sehr einfach dosieren, aufschäumen und verteilen lässt. Der Duft ist ungewöhnlich, denn ich kann ihn nicht genau zuordnen. Ich würde ihn schon der Kategorie "Süß" zuschreiben, aber ich kann keinesfalls genau sagen, was der Duft darstellen soll. Er ist aber ganz angenehm und auch nicht zu krass.

Beim Kontakt mit der feuchten Haut bildet sich doch ein recht kräftiger Schaum, der sich leicht dick und cremig anfühlt. Auf der Haut bildet sich außerdem ein leicht öliger Film, der jedoch auch sofort und rückstandslos durch das Wasser wieder abgewaschen wird.

Die Reinigungsleistung gefällt mir sehr gut. Aber auch hier ist ganz klar: das SLS alleine hätte auch schon jeden Mikroorganismus alleine zerstört, das die Reinigung also gründlich war, ist einfach keine positive Anmerkung, sondern eine schlichte Erkenntnis.

Nach der Dusche fühlt sich die Haut sehr sauber an. Auch tiefsitzender, grober Schmutz, gerade auch nach dem Sport unangenehme Gerüche, werden gründlich und langanhaltend entfernt.

Mir ist aber auch sofort aufgefallen, dass die Haut sich nach der Anwendung trockener anfühlte. Obwohl ich mich während der Dusche ziemlich wohl fühlte und der ölige Film einen Eindruck von Pflege hinterließ, war es nach dem abtrocknen doch anders gekommen.

Die Haut war etwas trockener; nicht extrem, aber doch so stark, dass man einen Unterschied fühlen kann. Es kam zu einer ganz leichten Spannung der Haut, sodass ich mich auf jeden Fall gründlich eincremen musste, nachdem ich das Gel angewendet habe.

Fazit

Ich weiß nicht genau, was ich von dem Gel halten soll. Denn das Babassuöl in ziemlich hoher Konzentration sorgt schon dafür, dass die Wirkung scharfer Tenside vermindert wird. Die Haut wird gründlich gereinigt, während das Öl zumindest noch eine leichte Pflege schenkt.

Aber nach der Dusche dürstet es der Haut doch nach viel mehr Feuchtigkeit. Und ohne eincremen spannt es auch noch merklich. Grundsätzlich verstehe ich auch nicht, warum man bei einer "Greenwashing"-Serie auf so aggressive Wirkstoffe setzt. Man kann ja gerne Greenwashing betreiben, aber dann auch wenigstens in der Formel so tun, als wäre was natürliches enthalten.

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Obwohl mir die Reinigung und das Gefühl unter der Dusche sehr gefallen haben, finde ich den Effekt auf meine Haut nach dem duschen und abtrocknen einfach zu gravierend, um das gut oder schön zu heißen. Es steht einfach fest, dass die Haut nach der Dusche dringend eine Extraportion Feuchtigkeit benötigt.

Obwohl ich mich eigentlich FÜR das tolle Duschgefühl ausspreche, spricht einfach die Wirkung als Ganzes dagegen. Insgesamt bin ich zwiegespalten, bin aber für eine deutlich negative Bewertung. Die Formel ist einfach zu aggressiv und harsch, um von mir empfohlen zu werden. Dann doch lieber NIVEA.

Inhaltsstoffe

AQUA, DISODIUM COCOAMPHODIACETATE, DECYL GLUCOSIDE, GLYCERIN, ACRYLATES/C10-30 ALKYL ACRYLATE CROSSPOLYMER, ORBIGNYA OLEIFERA SEED OIL, CELLULOSE GUM, MAGNESIUM ALUMINIUM SILICATE, PARFUM, TETRASODIUM EDTA, STYRENE/ACRYLATES COPOLYMER, SODIUM LAURYL SULFATE, XANTHAN GUM, SODIUM HYDROXIDE, PHENOXYETHANOL, CAPRYLYL GLYCOL.
Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

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Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 200ml
Hergestellt in: Polen
Hersteller: Torf Corporation Sp. z.o.o.
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben dieses Produkt selbst gekauft.

Preis¹: 1,99 Euro | Gesamtbewertung: 40%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Montag, den 29.03.2021 und zuletzt bearbeitet am Montag, den 26.08.2024 19:11. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.