Garnier Fructis HAIRFOOD Papaya Shampoo und Spülung

Garnier's HAIRFOOD Serie hatte ja einen wirklich massiven Relaunch mit komplett überarbeiteter Formel und vor allem auch riesigen Flaschen zu einem günstigen Preis. Und da wollte ich natürlich auch einmal nachschauen, wie gut diese Formeln wohl sind. Da ich mit trockenem und geschädigtem Haar kämpfe, habe ich mich für die Papaya-Serie entschieden.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

Was ich besonders beeindruckend fand war, wie unfassbar positiv die Formeln angenommen wurden - durch das gesamte Sortiment hindurch. Nahezu alle Produkte sind knapp vor der 5 Sterne-Grenze und es ist wirklich selten, dass man mal eine unterdurchschnittliche Bewertung sieht. Das ruft mich natürlich besonders stark.

Kommen wir aber erst einmal zu den Grundfakten. Die Formel ist genauer betrachtet echt einfach aufgestellt. Es gibt keine wirklichen Komplexe, Aminosäuren oder chemische Helfer; enthalten sind lediglich leichte Öle (Kokos, Sonnenblume, Soja), Stearmidopropyl Dimethylamine und Hydroxypropyltrimonium Chloride in verschiedenen Varianten.

Was mich nur beim Shampoo sehr gewundert hat war, dass man bei einer reparierenden Formel für Geschädigtes Haar zu SLS greift. Sodium Lauryl Sulfate oder SLS ist ein extrem aggressives, extrem harsches und stark reizendes Tensid, dass dafür bekannt ist, die Haut stark anzugreifen und auszutrocknen. Es ist daher aus nahezu allen Bereichen verschwunden, insbesondere der Kosmetik.

Und wenn man dann bedenkt, dass eben auch die Formel nicht wirklich reichhaltig gestaltet ist, sondern nur die oben genannten Wirkstoffe besitzt, hat es mich umso mehr verwundert, dass man eine so leichte Formel mit einem so starken Tensid schmückt.

Aber gehen wir mal in die Materie, denn da wird die Formel auch weiter besprochen. Sowohl Shampoo als auch Spülung haben einen ziemlich intensiven Papaya-Duft, den ich ehrlich gesagt nicht so angenehm finde. Papaya schmeckt unfassbar lecker, aber obwohl es die Charakteristik von zitrischen Früchten hat, finde ich den Duft super unangenehm. Auch bei der echten Frucht. Das war für mich also sehr gewöhnungsbedürftig. Gut ist, dass der Duft extrem natürlich gehalten ist und nur ganz leicht vom "Original" abweicht.

Die Konsistenz des Shampoos hat mich sehr überrascht. Es ist ein "glibberiges" Gel, dass sich nicht soooo gut aufschäumen lässt. Es benötigt schon ein Ticken mehr Feuchtigkeit oder nasses Haar, um das Shampoo gänzlich zum aufschäumen zu bewegen.

Es hat auch ein bisschen die Konsistenz von billigen Duschgelen, die nicht mehr flüssig sind, sondern dessen Konsistenz schon so fest ist, dass ein Teil im Abfluss landet. Das Shampoo ist nur minimal flüssiger als das, was mir nicht ganz so gut gefällt.

Dafür ist aber die Wirkung sehr gut. Ist es erstmal im Haar aufgeschäumt, reinigt es wirklich gründlich, entfaltet seine volle Kraft aber erst nach zwei Runden so richtig. Bei einer Runde hatte ich immer das Gefühl, dass das Shampoo nur sehr oberflächlich wirkte; erst mit einem zweiten Shampoonieren fühlte sich das Haar wirklich sauber und rückstandslos an.

Die Spülung hingegen ist überraschend leicht und fühlt sich eher ein bisschen wie eine schnell einziehende Bodylotion an. Man sieht darin aber auch, dass sie nicht wirklich reichhaltig ist, sondern eben zu den deutlich leichteren Pflegeformeln gehört.

Verteilen lässt es sich zwar gut, aber man braucht etwas mehr als die Menge einer Haselnuss, wie es im Allgemeinen so angepeilt wird. Denn die Spülung zieht fast sofort ins Haar ein, sodass man es nicht wirklich verteilen kann. Sobald es in Kontakt mit dem Haar kommt, wird mindestens die Hälfte absorbiert - oder fühlt sich so an.

Und obwohl sich der Beitrag bis hierhin eher negativ anhört, ist das Empfinden extrem positiv. Obwohl ich viele Kritikpunkte habe - vor allem Duft, Konsistenz und SLS, bin ich von der Wirkung massiv und positiv beeindruckt.

Obwohl die Formel so unscheinbar und ehrlich gesagt mega einfach und DIY-mäßig aussieht, ist sie irgendwie dennoch extrem wirksam. Vielleicht auch gerade deswegen - meine Dauerroutine wird sie dennoch nicht, aber dazu gleich mehr.


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Das Haar wird extrem gut gereinigt (nach zwei Anläufen) und fühlt sich nach Anwendung von Shampoo und Spülung auch echt gut an. Es ist wahnsinnig gut kämmbar, fühlt sich echt angenehm und luftig-frisch an, wird überhaupt nicht beschwert und hat zudem eine angenehm geglättete Struktur.

Fazit

Also... wenn das alles so positiv ist, warum wird es dann nicht zu meiner kompletten Routine? Das liegt an der Einfachheit der Formel. Während die Formel alle grundsätzlichen Probleme gut angeht, so kommt sie schnell an ihre Grenzen.

Es fehlt mir an lückenfüllenden Inhaltsstoffen, sowie Struktur-Wirkstoffen, allem voran Dingen wie Aminosäure, Avocado-, Baumwoll- oder Brokkoliöl. Die Formel wirkt eben nur an der Oberfläche des Haares, aber bietet keinen ausreichend präventativen Schutz.

Ich glaube, dass, würde ich die Formel alleinstehend verwenden, würde mein Haar schnell an seine Grenzen kommen und irgendwann den positiven Einfluss verlieren. Die Struktur wird nicht ausreichend mit einbezogen und so wirkt alles nur sehr äußerlich; es fehlt an Tiefe.

Dennoch muss ich sagen, dass ich Garnier trotzdem vollumfänglich für diese Formel lobe. Sie ist einfach, aber sehr effektiv. Und wer "nur" unter leicht geschädigtem oder trockenem Haar leidet, wird u.a. mit der Formel komplett zufriedengestellt sein. Außerdem ist der Preis echt der Hammer - knapp 1 Cent pro Milliliter (400ml = 3,99€).

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Also: für mich persönlich ist die Formel keine dauerhafte Lösung, aber durchaus empfehlenswert. Sie ist minimalistisch, effektiv und extrem günstig. Und für die tägliche Pflege vollumfänglich ausreichend, sofern das Haar noch nicht in seinen Grundbausteinen erschüttert wurde.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Trockenes, geschädigtes, Gefärbtes Haar.

Wichtige Merkmale und Hinweise

 3600542398053, 3600542398046

Produkttransparenz

Inhalt: je 400ml
Hergestellt in: Frankreich
Hersteller: L'Oréal Deutschland GmbH
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

PET

Recyclinganteil

Flaschenkörper 100%.

Preis¹: 3,99 Euro | Gesamtbewertung: 86%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 25.01.2023 und zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 05.09.2024 20:52. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.