Balea MEN Sensitive Tagescreme

Ich wollte mir gerne mal wieder ein bisschen Kosmetik für Männer ansehen und habe ja schon mit Wilkinson und Dove Men+Care vorgelegt. Bei Balea MEN ist mir eine Creme aufgefallen, weil sie viel größer war, als die restlichen: die Sensitive Tagescreme. Statt der üblichen 50ml, die sich durch das gesamte Balea-, Balea MED- und Balea MEN-Sortiment ziehen, enthält diese gleich 75ml zu einem gleichen Preis wie ihre 50ml-Kollegen. Das fand ich spannend und habe sie mir einfach mal zum ausprobieren mitgenommen.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

Ich fand eine Tatsache von Anfang an komisch: sie wirbt mit einem effektiven UVA- und UVB-Schutz und enthält tatsächlich auch Avobenzon als Sonnenschutzmittel, gibt aber keinen Lichtschutzfaktor an. Man wird also geschützt, weiß aber nicht, in welcher Menge. In der Auflistung der Inhaltsstoffe ist sie relativ weit oben, aber auch weiter hinten als bei üblichen explizit als Sonnenschutz angepriesenen Produkten, weshalb ich den LSF irgendwo zwischen 10 und 20 einschätze.

Der Rest der Formel gefiel mir ausgesprochen gut: Aloe Vera-Saft als Basisgrundlage, C12-15 Alkyl Benzoate und Cetearyl Alcohol als rückfettende Wirkstoffe, dazu Beruhiger wie Allantoin, Panthenol und Kamillenextrakt, sowie hochverträgliches und stark feuchtigkeitsspendendes Avocadoöl.

Weitere Bestandteile sind Taurin, das kennt man vielleicht aus Energy Drinks und wirkt ähnlich wie Koffein; ebenso eine belebende und tonisierende Wirkung hat der Extrakt der borstigen Taigawurzel. Es sind daher für die Männerhaut stimmige Wirkstoffe. Letzteres wirkt ähnlich wie Ginseng und hat somit auch eine adstringierende Wirkung, die gerade bei Männerhaut gute Anwendung findet.

Gut fand ich auch die Konsistenz. Sie ist schön cremig und dick, verteilt sich aber sehr gut und einfach auf der Haut. Zunächst wird ein sehr dichter, weißer Film auf der Haut aufgetragen, dieser verschwindet aber vollständig beim weiteren eincremen. Sobald die Creme eingezogen ist, was meistens schon während des auftragens passiert, ist auch der weiße Film vollständig verschwunden.

Als ich zu diesem Beitrag dann die Bewertungen anderer Kunden recherchiert habe, war ich ein bisschen überrascht. Es ist eine der wenigen Männerpflege-Produkte, bei der sich über den Einsatz von Duftstoffen beschwert wird - was absolut verständlich und richtig ist - was aber durch das gesamte Sortiment und durch alle Marken hinweg absoluter Standard ist. Warum man es daher jetzt besonders bei Balea MEN kritisiert ist mir nicht ganz aufgegangen.

Aber die kritischen Stimmen haben recht: auch wenn die Duftstoffzusammensetzung deutlich milder ist (es wird zum Beispiel auf viele Zustazallergene verzichtet), ist es natürlich nicht angebracht, Duftstoffe in Produkten für empfindliche Hauttypen einzusetzen. Ich fand es hier schon immer kritisch, dass man direkt auf die MED-Serie wechseln musste, die aber eben auch nur die besonders sensible und Trockene Haut bedient, was nicht unbedingt mit "Sensitiv" gleichzusetzen ist. Auch Unreine Haut oder Mischhaut kann sensibel sein.

Ich muss aber dennoch sagen, dass die Verträglichkeit zu vielen vergleichbaren Produkten deutlich höher ist. Das liegt zum einen an hochwertigen, beruhigenden Wirkstoffen und vor allem auch an der stark feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Formel. Dennoch: Ja, Duftstoffe haben hier eigentlich nichts verloren.

Die Wirkung empfand ich als gut, aber nicht perfekt. Die Creme wirkt angenehm und tiefgehend feuchtigkeitsspendend und auch effektiv beruhigend. Besonders gut gefiel mir die beruhigende Wirkung nach einer Rasur; trotz des Duftes entstehen hier keinerlei Reizungen oder Rötungen.

Weiterhin gefiel mir das Hautbild nach der Anwendung. Die Haut war deutlich entspannter, elastischer und frischer aussehend, ohne dabei einen fettigen Glanz oder Film zu hinterlassen oder aber Unreinheiten zu begünstigen.

Differenziert sehen muss man aber, dass die Creme u.U. tatsächlich Unreinheiten mindestens begünstigen kann. Das liegt vor allem daran, dass kein effektiver, antibakterieller Wirkstoff eingesetzt wird. Dies ist aber für viele Produkte für Sensible Haut üblich, da man eben versucht die Haut zu beruhigen und nicht auf die Verhinderung unreiner Hauttypen setzt. Man kann den kritischen Bewertungen daher prinzipiell zustimmen, man muss aber sagen, dass das Produkt auch definitiv nicht für diese Hauttypen kreiert wurde und hierfür andere Formeln zur Verfügung stehen.


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Fazit

Insgesamt finde ich die Creme sehr gut formuliert und auch sehr gut gemacht. Durch die besonders große Größe der Tube erhält man auch ordentlich viel für sein Geld (auch wenn Balea im Allgemeinen sehr kostengünstig ist).

Auch die Pflege und der Schutz gefällt mir soweit sehr gut. Vorsicht ist aber bei wirklich sonnigen Tagen geboten, denn ich habe tatsächlich das Unglück gehabt und einen ziemlich schweren Sonnenbrand davon getragen - bei gerade einmal 10°C im April. Der Lichtschutzfaktor scheint sich daher im unteren Bereich anzusammeln.

Gut finde ich die Versorgung der Haut: sie wird sehr langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt, Spannungsgefühle lösen sich und auch nach der Rasur wirkt die Formel immens beruhigend und abklingend. Vorsicht ist aber mit dem Duftstoff geboten: wer unter stark sensibler Haut leidet, sollte wirklich zur duftstofffreien Alternative von Balea MED zurück greifen. Abgesehen hiervon kann ich die Formel aber sehr wohl empfehlen.

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Inhaltsstoffe

AQUA, ALOE BARBADENSIS LEAF JUICE, GLYCERIN, C12-15 ALKYL BENZOATE, ETHYLHEXYL SALICYLATE, CETEARYL ALCOHOL, DIBUTYL ADIPATE, GLYCERYL STEARATE CITRATE, BUTYL METHOXYDIBENZOYLMETHANE, GLYCERYL STEARATE, PERSEA GRATISSIMA OIL, ALLANTOIN, PANTHENOL, TOCOPHERYL ACETATE, CHAMOMILLA RECUTITA FLOWER EXTRACT, ACANTHOPANAX SENTICOSUS ROOT EXTRACT, CHLORELLA VULGARIS/LUPINUS ALBUS PROTEIN FERMENT, TAURINE, TETRASODIUM EDTA, PROPYLENE GLYCOL, SODIUM STEAROYL GLUTAMATE, BISABOLOL, CITRIC ACID, XANTHAN GUM, GELLAN GUM, PARFUM, BENZOIC ACID, DEHYDROACETIC ACID, POTASSIUM SORBATE, SODIUM BENZOATE, PHENOXYETHANOL.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Produkttransparenz

Inhalt: 75ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: dm-drogerie markt GmbH & Co.KG
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

91% Karton.

Preis¹: 2,95 Euro | Gesamtbewertung: 88%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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✔️ Eigene Erfahrungen und Berichte
✔️ Hauls und Ersteindrücke
✔️ Positives und negatives Feedback
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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Donnerstag, den 25.05.2023 und zuletzt bearbeitet am Freitag, den 06.09.2024 15:55. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.