The Ordinary Glucoside Foaming Cleanser

Es gibt von The Ordinary inzwischen ganze drei verschiedene Reiniger; obwohl der dritte zeitgleich bereits in den Handel gekommen ist, hat The Ordinary fast ausschließlich den neuen Glucoside Foaming Cleanser vorgestellt und beworben. Ich habe selbstverständlich zugegriffen und werde auch bei Zeiten den Glycolipids Cleanser vorstellen.

Der Reiniger besteht insgesamt aus nur acht Wirkstoffen. Eine wasserbasierte Basis mit pflanzlichen Tensiden (Decyl Glucoside, Coco Glucoside), einem Geliermittel (Xanthan Gum), Vitamin E, Phytinsäure (Chelatbildner, Phosphatspeicher), sowie zwei sehr milden Konservierungsmitteln.

Was mich an dem Reiniger sehr, sehr stark stört ist der immens hohe Preis. Rund 15 Euro werden für acht sehr einfache, wohlbekannte und nicht innovative Inhaltsstoffe veranschlagt.

Es ist zwar durchaus stimmig, dass die Entwicklung einiges an Zeit gebraucht hat, denn eine so "reduzierte Formel" ist extrem schwer wirksam herzustellen; es sind aber alles sehr, sehr billige Rohstoffe, selbst wenn sie aus Bio-Anbau kämen. Denn die Tenside lassen sich beispielweise aus Verwertungsabfall herstellen. Der Preis ist definitiv zu hoch.

Aber dennoch: Nun habe ich ihn hier, dann kann ich ihn natürlich auch vorstellen. Der Cleanser ist duft- und farblos (was für The Ordinary aber üblich ist) und für Zöliakie-erkankte geeignet ("Glutenfrei").

Das Gel ist etwas dicker und leicht fest in der Konsistenz und hat auch keinen wirklichen, flüssigen Zustand. Beim aufschäumen sollte man daher mit einem Finger den Schaum "anfangen" und nicht direkt die Hände zusammen reiben, da hierbei leider immer ein Teil direkt im Abfluss landet.

Das Gel lässt sich jedoch sehr einfach aufschäumen und bildet einen sehr angenehmen, luftigen Schaum, der auf der Haut ganz leicht cremig wird. Eine echte Barriere zwischen Hand und Gesicht entsteht dabei nicht; man fühlt also noch den direkten Hautkontakt.

Die Reinigung empfinde ich als gut, aber nicht exorbitant perfekt. Der minimalistische Ansatz ist extrem gut und vor allem auch wichtig, insbesondere für Menschen mit allergener oder schnell reizbarer Haut; die Reinigung bleibt aber sehr einfach gehalten.

Durch das fehlen von Lösemitteln (z.B. Säuren), sowie Extrakten und pflanzlichen Ölen, wird die Haut "nur sauber", erhält aber keine zusätzliche Unterstützung. Die Reinigung ist daher im Vergleich zu anderen Produkten, auch Produkten mit einem medizinischen oder reduzierten Ansatz, sehr oberflächlich gelegen.

Nach der Umstellung habe ich z.B. wieder meine pubertäre Akne zurück bekommen. Ich hatte wirklich sehr gereizte Hautpartien und schwer entzündete Pickel. Und das legte sich auch erst nach knapp zwei Wochen; vereinzelt schießen sie noch empor, weshalb ich einen abtragenden Toner in die Routine aufgenommen habe (mit 1% Gluconolacton (PHA)).

Überrascht hat mich aber dennoch die Tatsache, dass der Reiniger gut mit Makeup umgehen konnte. Foundation- und Mascarareste hat er sehr souverän und rückstandslos gelöst, sofern der gröbste Teil bereits vorher entfernt wurde (Ich verwende hierzu einen Cleansing Balm).


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Fazit

Die Haut erhält eine durchaus solide, jedoch auch nicht spektakuläre Reinigung. Das Einsatzgebiet ist etwas sehr begrenzt. So ist die Formel gut für Normale Haut, für die Unreine Haut aber nicht tiefgehend genug und bei empfindlicher Haut fehlt es an Regulatoren und Beruhigern, wie z.B. Allantoin, Bisabolol oder Panthenol, die sich alle hätten problemlos in der Formel unterbringen lassen.

So fühlt sich die Haut nach der Anwendung ganz angenehm sauber an, aber auch nicht spektakulär. Sie ist "einfach sauber". Probleme sehe ich aber wirklich bei Menschen mit "Problemhaut" oder gestörten Talgdrüsen. Hier ist die Reinigung alleinstehend keinesfalls ausreichend, um den Bedarf der Haut zu decken.

Zwar ließe sich das mit Toner, Serum und Gesichtspflege angleichen, das verfehlt dann aber widerrum wieder das Ziel des Cleansers. Wenn die gesamte Routine ausschließlich aus Produkten von The Ordinary besteht, ist eine sehr gute Pflege durchaus erreichbar, aber eben auch eher unwahrscheinlich.

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Inhaltsstoffe

Aqua, Decyl Glucoside, Coco Glucoside, Xanthan Gum, Tocopherol, Phytic Acid, Benzyl Alcohol, Ethylhexylglycerin.

Glutenfrei

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

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Produkttransparenz

Inhalt: 150ml
Hergestellt in: Kanada
Hersteller: DECIEM
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 13,40 Euro | Gesamtbewertung: 66%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Dienstag, den 28.11.2023 und zuletzt bearbeitet am Freitag, den 06.09.2024 16:14. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.