BANANA BEAUTY Velvet Lip Mousse Classy Me

Es gibt mal wieder eine extrem überhypte Marke, die mal wieder ausschließlich durch Influencer beliebt wurde. Wir hier in Deutschland sind das Paradebeispiel für schnelle 1-2-3-Ideen, die man zu viel Geld machen kann. BANANA BEAUTY gehört definitiv dazu.

Ich habe daher auch nie Produkte der Marke gekauft. Ich wusste, dass sie a) komplett überteuert sind, b) wahrscheinlich ihre Versprechen nicht einhalten können und c) auf Werbemaßnahmen mit irgendwelchen - vorwiegend weißen - Influencerinnen setzen.

Nun war aber ein Velvet Lip Mousse der Marke in irgendeiner GLOSSYBOX enthalten, die ich mir mal für ein paar Euro im Black Friday Sale gegönnt habe. Immerhin habe ich die Marke dadurch nicht direkt unterstützt.

Witzig ist: Schon als ich das erste mal das Lip Mousse verwendet habe, war es schon nicht mehr im Verkauf. Und online warten Verkäufer*innen seit teilweise Monaten darauf, dass irgendjemand ihre Lip Mousses abkauft (Kleinanzeigen, Vinted, etc.).

Wir halten fest: Ich mag influencerbesessene Marken nicht. Okay. Aber kommen wir zum Produkt.

Als erstes viel mir der extrem einfache Applikator auf. Für verdammte 18 Euro kann ich ja wohl einen vernünftigen Applikator erwarten. Rund, mit einer Einkerbung, in der sich das Produkt sammelt. Stattdessen öffnet man ein echt schick und modern designtes Handstück aus der dann so ein 0-8-15, dünner, flacher Applikator heraus kommt, wie man ihn von essence aus den 2010er Jahren kennt. Enttäuschend.

Gut fiel mir auf, dass man immerhin etwas Pflege mit einbringt. So wird eine hohe Menge Squalan eingesetzt, außerdem sind Extrakte von Rosmarin und Rettich enthalten.

Enthalten ist außerdem Reishülsenpuder, das vermutlich als mattierende Komponente zumindest mitwirken soll. Das funktioniert überhaupt nicht, dazu im übernächsten Absatz mehr.

Die Pigmentierung gefiel mir dafür sehr gut. Das Lip Mousse ist sehr, sehr stark pigmentiert und deckt in einer einzigen Schicht vollständig ab. Die Pigmente sind sehr schön angeordnet, sodass sie sich eben verteilen.

Kommen wir zum mattierenden Effekt, der eben alle meine Klischees wieder bestätigt hat, weshalb die Einleitung auch so derbe war. Dieses Lip Mousse könnte schlichtweg nicht weiter entfernt von "Velvet" sein. Es ist sogar näher an Lipgloss, als an Lippenstift.

Das Finish auf den Lippen ist wirklich klebrig, feucht, flüssig. Ich finde das Hautgefühl nicht angenehm, es fühlt sich so an, als würde es nach ein oder zwei Stunden sofort Fäden ziehen (was tatsächlich auch zwischendurch der Fall war, wenn auch nicht konsistent).

Es ist so ein krasser Glanz auf den Lippen, dass ich ihn vielmehr als Lipgloss bezeichnen würde oder sogar als Lip Polish. Dien Konsistenz ist zwar dicker, als bei einem Lipgloss, aber trotzdem exakt so im Verhalten, wie ein Lipgloss.


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Die Haltbarkeit war dadurch auch Katastrophe. Ich habe selten ein so empfindliches Lippenprodukt gesehen. Mit jedem Wort fühlt man, wie sich ein Teil des Lippenstiftes absetzt oder schwindet. Einmal am Strohhalm saugen und die Hälfte der Farbe ist weg. Also bei einem billigen Lipgloss könnte ich das verstehen, aber nicht bei einem 18 Euro, "Clean Beauty, "Made in Europe"-Lippenstift.

Fazit

Es gibt zwei positive Dinge: die Deckkraft / Pigmentierung, sowie der Zusatz pflegender Komponente. Abgesehen davon aber gibt es leider nur schlechte Eigenschaften.

Er hält nicht, ist überteuert, ist zwar "clean", enthält aber doch ganz schön viele synthetische Polymere, hält nicht, färbt extrem ab, setzt sich ab und ist dann nicht einmal das Finish, dass einem versprochen wird.

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BANANA BEAUTY darf mich gerne in Zukunft mal von etwas anderem überzeugen (auch wenn ich die Marke ganz sicher nicht selbst kaufen werde), aber der erste Eindruck ist wirklich katastrophal, wie ich es eben erwartet habe. Keine Empfehlung.

Inhaltsstoffe

Coconut Alkanes, C15-19 Alkane, Silica, Squalane, Raphanus Sativus Seed Extract, Hydrogenated Styrene/Isoprene Copolymer, Coco-Caprylate/Caprate, Magnesium Stearate, Disteardimonium Hectorite, Oryza Sativa Hull Powder, Tocopheryl Acetate, Aroma, Dicalcium Phosphate, Helianthus Annuus Seed Oil, Pentaerythrityl Tetra-Di-T-Butyl Hydroxyhydrocinnamate, Rosmarinus Officinalis Leaf Extract.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 4ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: BANANA BEAUTY GmbH
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 18,00 Euro | Gesamtbewertung: 43%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Gewinnspiel des Monats

Wenn unsere Leser es schaffen, bis zum letzten Tag des Monats 10 Kommentare zu veröffentlichen, verlosen wir unter allen Kommentatoren dieses Monats einen 15€ Wunschgutschein.

Beispiele für Kommentare:
✔️ Makeup Looks und Swatches
✔️ Fragen ans Team und an die Community
✔️ Eigene Erfahrungen und Berichte
✔️ Hauls und Ersteindrücke
✔️ Positives und negatives Feedback
✔️ Unterhaltungen zwischen Nutzern

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Aktueller Stand:

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 07.02.2024 und zuletzt bearbeitet am Samstag, den 07.09.2024 21:09. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.