labello Over Night Care

In einer der GLOSSYBOXen, die ich im vergangenen Jahr beim Black Friday-Deal von GLOSSYBOX gekauft habe, war der Labello Overnight Care Lippenbalsam enthalten. So wie es aussieht, ist er aus vielen Regalen verschwunden. Vor Ort gibt's ihn wohl noch bei Müller, online über Amazon und Douglas.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

  • Rizinusöl
  • Bienenwachs
  • Sheabutter
  • Lavendelöl
  • Sonnenblumenöl

Die Formel ist sehr, sehr einfach gemacht. Die Basis macht das Rizinusöl aus, für die feste Komponente wird Bienenwachs eingesetzt. Weitere Pflegestoffe sind dann Sheabutter, Lavendelöl und Sonnenblumenöl.

Direkt fällt mir auf, dass die Formel im Vergleich zu vielen, vielen anderen Produkten schlechter ist. Das liegt vor allem am Einsatz von künstlichen Farbstoffen und beigesetztem Aroma, wobei letzteres mal mehr, mal weniger eingesetzt wird.

Es ist aber durchaus ein solider Lippenbalsam, nur eben dank Beiersdorf wieder überteuert. Eine vergleichbare Formel gibt es bei allen Drogerie-Eigenmarken für 85 Cent bis ca. 1,50€. Nicht exakt, aber gleich genau oder sogar ein bisschen besser.

Es gibt auch keinen wirklichen Wirkstoff, der langanhaltend über die Nacht wirkt. Lavendelöl in einer Lippenpflege finde ich auch nicht zwingend sinnvoll; in der kompletten Gesichtspflege, in Aroma-Duschen oder aber in Bodylotions macht das Lavendelöl vor allem aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung mehr Sinn.

Lavendelöl ist aber natürlich auch nicht schlecht. Es ist reicht an Fettsäuren und hat auch einige pflegende Komponenten an sich, die die Lippen weich pflegen, wobei hier das Bienenwachs und die Sheabutter durchaus mehr dazu beitragen, dass die Lippen gepflegt sind, als das namensgebende Lavendelöl.

Die Lippenpflege ist ziemlich leicht auf den Lippen und wirkt weder beschwerend, noch klebrig. Der Duft ist angenehm nach einer "versüßten" Lavendelblüte; der Geschmack ist leicht süßlich, aber nicht lavendelartig. Er erinnert ein bisschen an Vanille.

Die Wirkung gefällt mir soweit gut, ist aber für mich persönlich sehr unspannend. Ich finde es inzwischen auch sehr schwer, zwischen Lippenpflegen zu wählen, da die meisten die gleichen Grundsubstanzen und -konzentrationen verwenden und keine Formel Dinge wie Peptide oder Ceramide einsetzen, die sich von der Masse abheben würden.

Ich finde den Lippenbalsam ganz in Ordnung, auch gut. Die Lippen werden angenehm weich gepflegt und geglättet, anhaltend wirkt es über einige Stunden hinaus. In der Nacht angewendet, wacht man aber nicht plötzlich mit fantastisch aussehenden Lippen auf, jedoch wirken sie etwas weniger trocken oder gerissen.

Fazit

Allgemein finde ich die Lippenpflege gut, ich finde sie aber ziemlich oberflächlich. Es hätte ruhig einige beruhigende Extrakte geben dürfen, die die Lippen Nachhaltig reparieren und dafür sorgen, dass die Barriere wieder gestärkt wird.


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Die Lippen fühlen sich angenehm weich an, sind aber auch nicht unendlich gepflegt. Eine gute Feuchtigkeitscreme würde in etwa dasselbe Ergebnis erzielen.

Als "Over Night Care" finde ich die Werbung überzeugen, da die Wirkung nicht über der eines anderen Lippenbalsams hinaus geht. Sie steht in gleicher Art und Weise da; auch hier muss mehrmals nachgetragen werden, um einen vollen Schutz über den Tag hinweg zu erhalten.

Inhaltsstoffe

Octyldodecanol, Ricinus Communis Seed Oil, Hydrogenated Rapeseed Oil, Cera Alba, Cetyl Palmitate, Butyrospermum Parkii Butter, Cetearyl Alcohol, Aroma, Lavandula Angustifolia Oil, Tocopherol, Helianthus Annuus Seed Oil, Linalool, CI 42090, CI 15850.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 4,8g/5,5ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Beiersdorf AG
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 3,49 Euro | Gesamtbewertung: 72%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Freitag, den 19.04.2024 und zuletzt bearbeitet am Samstag, den 07.09.2024 21:43. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.