Allergische Reaktionen auf Kosmetika: Parfümiert vs. Unparfümiert

Die Wahl zwischen parfümierten und unparfümierten Kosmetika ist für Viele mehr als nur eine Frage des Geschmacks – sie kann erhebliche Auswirkungen auf die Hautgesundheit haben. Besonders in Kombination mit aktiven Wirkstoffen wie Salicylsäure oder Vitamin C kann die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen steigen. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Unterschiede und Risiken.

Warum Duftstoffe problematisch sein können

Duftstoffe gehören zu den häufigsten Auslösern von Kontaktallergien in Kosmetika. Studien zeigen, dass etwa 2 % der Menschen allergisch auf Duftstoffe reagieren – Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer. Diese Allergien äußern sich oft durch Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder Ekzeme. Doch nicht jede Reaktion ist eine echte Allergie. Manche Menschen erleben auch negative Hautreaktionen, die durch die chemische Zusammensetzung der Duftstoffe ausgelöst werden. Ein weiteres Problem ist die Kennzeichnung von Produkten: Selbst als „parfümfrei“ deklarierte Kosmetika können Spuren von Duftstoffen enthalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa 20 % solcher Produkte dennoch allergene Inhaltsstoffe aufweisen. Verbraucher sollten daher stets die Inhaltsstofflisten prüfen, um sicherzugehen.

Unparfümierte Kosmetika: Sicherer, aber nicht ohne Risiko

Unparfümierte Produkte sind eine gute Wahl für Menschen mit empfindlicher Haut oder einer bekannten Duftstoffallergie. Sie enthalten keine zugesetzten Duftstoffe, was das Risiko allergischer Reaktionen deutlich verringert. Allerdings können auch andere Inhaltsstoffe in diesen Produkten – wie Konservierungsmittel oder aktive Wirkstoffe – Reizungen hervorrufen.

Aktive Wirkstoffe und ihre Rolle bei Hautreaktionen

Viele Kosmetika enthalten aktive Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Vitamin C, die gezielt Hautprobleme bekämpfen sollen:

  • Salicylsäure: Dieser Wirkstoff wird häufig in Produkten gegen Akne eingesetzt. Er entfernt abgestorbene Hautzellen und öffnet verstopfte Poren. Obwohl Salicylsäure generell gut verträglich ist, kann sie bei empfindlicher Haut Rötungen, Trockenheit oder ein leichtes Brennen verursachen. Allergische Reaktionen sind selten, aber möglich.
  • Vitamin C: Als starkes Antioxidans wird Vitamin C oft zur Aufhellung der Haut und Bekämpfung von freien Radikalen verwendet. Bei manchen Menschen kann es jedoch zu Irritationen kommen, insbesondere wenn es in hohen Konzentrationen vorliegt oder mit anderen reizenden Inhaltsstoffen kombiniert wird.

Die Kombination von Duftstoffen und aktiven Wirkstoffen

Die gleichzeitige Verwendung von Duftstoffen und aktiven Wirkstoffen kann das Risiko für allergische oder negative Reaktionen erhöhen. Duftstoffe haben ein hohes Allergiepotenzial, während aktive Wirkstoffe wie Salicylsäure oder Vitamin C bereits allein eine Herausforderung für empfindliche Haut darstellen können. Zusammen können diese Inhaltsstoffe die natürliche Schutzbarriere der Haut zusätzlich belasten. Ein Beispiel: Wenn ein Produkt sowohl Vitamin C als auch Duftstoffe enthält, könnte die Haut durch den niedrigen pH-Wert des Vitamins bereits empfindlicher sein, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion auf den Duftstoff steigt.

Tipps zur Vermeidung von Hautreaktionen

Um das Risiko allergischer Reaktionen zu minimieren, sollte man einige grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Wähle unparfümierte Produkte, insbesondere wenn Du empfindliche Haut hast oder bereits Allergien bekannt sind bzw. Du hierfür anfällig bist (z.B. in der Familie).
  • An unauffälliger Stelle testen, (z.B. am Unterarm), bevor Du Produkte vollständig in deine Routine aufnimmst.
  • Mehr kann weniger sein, da dies das Risiko erhöht, auf einen der Stoffe zu reagieren. Das gilt auch für Produkte mit langen Inhaltsstofflisten, insbesondere, wenn diese eine Vielzahl an aktiven Wirkstoffen hat.
  • Vor der Kombination von aktiven Wirkstoffen prüfen, ob diese untereinander kompatibel sind.
  • Lese die Inhaltsstofflisten sorgfältig, besonders wenn ein Produkt als „hypoallergen“ oder „parfümfrei“ beworben wird – solche Begriffe sind rechtlich nicht klar definiert.

Vorsicht bei der Produktwahl

Die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion ist bei parfümierten Kosmetika höher, insbesondere wenn sie mit aktiven Wirkstoffen kombiniert werden. Unparfümierte Produkte bieten eine sicherere Alternative, sind jedoch nicht völlig risikofrei. Man sollte sich bewusst machen, dass selbst natürliche Inhaltsstoffe potenziell reizend sein können. Am besten ist es, auf die individuellen Bedürfnisse der eigenen Haut einzugehen und Produkte sorgfältig auszuwählen. Wer unsicher ist, sollte dermatologischen Rat einholen – denn gesunde Haut beginnt mit der richtigen Pflege.


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Der DAAB als Hilfestellung

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) ergreift mehrere Maßnahmen, um die Exposition gegenüber allergieauslösenden Duftstoffen zu reduzieren und die Sicherheit für Menschen mit Duftstoffallergien zu erhöhen:

  1. Förderung duftstofffreier Produkte: Der DAAB setzt sich dafür ein, dass immer mehr Produkte ohne allergieauslösende Zusätze auf den Markt kommen. Dies umfasst Kosmetika sowie Reinigungs- und Waschmittel.
  2. Aufklärung und Information: Der DAAB informiert die Öffentlichkeit über die Risiken von Duftstoffen und deren potenzielle gesundheitliche Auswirkungen. Diese Aufklärungsarbeit umfasst auch Tipps, wie duftstoffsensible Personen im Alltag die Belastung mit Duftstoffen reduzieren können.
  3. Kennzeichnungspflichten: Der DAAB unterstützt die Ausweitung der Kennzeichnungspflicht für allergene Duftstoffe. Die EU-Verordnung hat die Liste der deklarationspflichtigen Duftstoffe auf 80 erweitert, was es Verbrauchern erleichtert, Produkte mit potenziell allergenen Inhaltsstoffen zu identifizieren.
  4. Regulatorische Maßnahmen: Der DAAB befürwortet Verkaufsverbote für bestimmte hochallergene Duftstoffe in Kosmetika. Beispielsweise wurden Lyral und Lilial aufgrund ihres hohen allergenen Potenzials aus dem Verkehr gezogen.
  5. Öffentlichkeitsarbeit gegen Raumbeduftung: Der DAAB engagiert sich gegen die unreflektierte Beduftung von öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsmitteln, um die Exposition gegenüber luftgetragenen Duftstoffen zu verringern.
  6. DAAB-Logo als Orientierungshilfe: Der DAAB bietet ein Logo an, das auf Produkten angebracht wird, die keine allergieauslösenden Duftstoffe enthalten. Dies hilft Verbrauchern, sicherere Produkte zu identifizieren.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Bewusstsein für Duftstoffallergien zu schärfen und den Zugang zu sichereren Produkten zu erleichtern.

Es gibt verschiedene Alternativen zu allergieauslösenden Duftstoffen, die für Menschen mit Duftstoffallergien oder empfindlicher Haut geeignet sind. Hier sind die wichtigsten Optionen:

1. Duftstofffreie Produkte

  • Produkte ohne zugesetzte Duftstoffe sind die sicherste Wahl für Personen mit Duftstoffallergien. Diese Produkte enthalten keine Inhaltsstoffe, die den Geruch beeinflussen, und sind oft mit Begriffen wie „duftstofffrei“ oder „parfümfrei“ gekennzeichnet. Allerdings sollten Verbraucher dennoch die Inhaltsstofflisten prüfen,... da manche Produkte trotz dieser Kennzeichnung Duftstoffe enthalten können.

2. Synthetische Alternativen

  • Synthetisch hergestellte Duftstoffe können eine Alternative sein, da sie gezielt so entwickelt werden können, dass sie keine bekannten Allergene enthalten. Sie bieten eine Möglichkeit, auf natürliche Duftstoffe wie ätherische Öle zu verzichten, die ebenfalls allergieauslösend sein können.

3. Naturkosmetik mit Bedacht

  • Naturkosmetik kann eine Alternative sein, ist jedoch nicht zwangsläufig besser verträglich. Viele ätherische Öle und Pflanzenextrakte enthalten natürliche Duftstoffe wie Limonen oder Geraniol, die ebenfalls Allergien auslösen können. Zertifizierte Naturkosmetikprodukte sollten daher sorgfältig geprüft werden, insbesondere wenn sie ätherische Öle enthalten.

4. Produkte mit dem DAAB-Siegel

  • Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) zeichnet Produkte aus, die frei von allergieauslösenden Duft-, Farb-, und Konservierungsstoffen sind. Diese Produkte bieten eine verlässliche Orientierung für Menschen mit Kontaktallergien.

5. EU-Umweltzeichen „Euroblume“ („EU Ecolabel“)

  • Produkte mit dem EU-Umweltzeichen enthalten nur sehr geringe Mengen allergener Duftstoffe und können eine gute Wahl für Menschen sein, die ihre Exposition gegenüber potenziellen Allergenen minimieren möchten.

Quellen

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Montag, den 16.12.2024 und zuletzt bearbeitet am Dienstag, den 17.12.2024 16:27. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl

Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.