REVOX B77 JUST Glycolic Acid 7% Peeling Toner

Ich habe jetzt schon einige Produkte von REVOX B77 vorgestellt und ich sage immer, dass die Marke das noch günstigere Pendant zu The Ordinary ist. Einige Formeln sind richtig gut, andere versagen auf ganzer Linie; und da sich die Wirkstoffe trotz ihrer Ähnlichkeit zu The Ordinary stark unterscheiden, lohnt es sich, sich die Formeln noch einmal einzeln selbst anzuschauen. Und genau das tue ich heute mit dem Glycolic Acid Peeling Toner aus der JUST-Serie.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

  • Glykolsäure
  • Hyaluronsäure
  • Aloe Vera-Extrakt
  • Kollagen (und) Aminosäuren

Was man beim REVOX-Toner im Gegensatz zu dem von The Ordinary sieht ist, dass die Formel um ein vielfaches reduzierter und simplistischer ist. Während die Formel von REVOX gerade einmal 11 Inhaltsstoffe umfasst, sind es bei The Ordinary satte 43. Hierzu muss man aber auch sagen, dass die Formel von The Ordinary deutlich wirksamer und sanfter ist, als die von REVOX. Es ist daher verständlich, dass der Toner von REVOX weniger als die Hälfte von der des The Ordinary Toners kostet.

Der Peeling Toner von REVOX B77 enthält neben der Glykolsäure noch Urea und Hyaluronsäure, sowie Aminosäuren aus Kollagen und Aloe Vera-Extrakt als Beruhigungsmittel. Da es hier keine oberflächlichen Besänftigungsstoffe gibt (wie z.B. Rosenwasser, Aloe Vera-Blattsaft, etc.), bemerkt man die Wirkung bei REVOX direkt und intensiv, während es bei The Ordinary kaum zu spüren ist.

Sobald der Toner auf die Haut trifft, entsteht ein leichtes kribbeln; auch dann, wenn man sich über Jahre an Treatments aus AHA, BHA, LHA oder PHA gewöhnt hat. Da die Glykolsäure direkt im Toner schwimmt und nicht behüllt ist, merkt man den peelenden Effekt tatsächlich sehr stark. Es ist zwar nicht schmerzhaft, aber dennoch spürbar.

Meine Empfehlung wäre daher tatsächlich auch, nicht direkt mit dem Toner anzufangen, wenn man nicht schon vorher Erfahrungen mit Säuren jedweder Art hat. Hier ist The Ordinary tatsächlich im Vorteil, da man deren Formel selbst als frischer Anfänger problemlos vertragen kann.

Zuständig sind hierfür bei The Ordinary u.a. mehrere Blütenwasser mit beruhigenden Wirkstoffen, der Einsatz vieler Aminosäuren, sowie ganz besonders der Einsatz von Glycerin, der bei REVOX' Toner gar nicht eingesetzt wird.

Dennoch ist die Wirkung an sich bei beiden vergleichbar. Zwar ist die Anwendung unterschiedlich und auch das empfinden der Haut nach der Anwendung, aber das Ergebnis bleibt eigentlich ziemlich gleich. Schließlich arbeiten beide mit der selben Glykolsäure-Konzentration von 7%.

Was hier aber auch einen Unterschied machen wird, ist die Tatsache, dass The Ordinary's Toner noch Propanediol einsetzt. Dieser Wirkstoff sorgt dafür, dass aufgetragene Wirkstoffe schneller und tiefer in die Haut eindringen können.

Bei REVOX ist dieser Wirkstoff nicht vorhanden. Das bedeutet zwar nicht, dass die Wirkung hier schlechter ist, aber, dass es die Glykolsäure ein wenig schwerer hat, in die Haut einzuziehen. Glücklicherweise ist Glykolsäure darin aber auch alleinstehend sehr gut.

Bevor ich den Toner das erste Mal verwendet habe, habe ich eine Zeit lange auf jegliche Form von Peelings verzichtet, damit ich besser einschätzen konnte, wie gut (oder schlecht) er auf meine Haut wirkt. Durch den Verzicht hatte ich einen fahlen Teint mit verinzelt trockenen Stellen, sowie einen leicht ungleichmäßigen Teint.

Wie es bei solchen Tonern üblich ist, habe ich ihn einmal täglich abends nach der Reinigung auf die getrocknete Haut mit einem Wattepad aufgetragen und gewartet, bis der Toner komplett eingezogen ist. Danach habe ich dann mit meiner Nachtpflege die Haut abschließend gepflegt.

Es hat nicht lange gedauert, bis man einen Unterschied erkennen konnte. Nur einige Tage sind verstrichen, bis ich gerade im Bereich meines Haaransatzes gesehen habe, dass die trockenen, schuppigen Stellen verschwunden sind. Also nicht Schuppen im klassischen Sinne, sondern schon tote Hautzellen, die sich noch an der Haut festhalten.

Einen sehr großen Unterschied konnte man nach ungefähr zwei bis drei Wochen erkennen. Hier sah man nicht nur einen Unterschied im Bereich des Haaransatzes, sondern im gesamten Gesicht. Die Haut hatte wieder einen angenehmen Glow und wirkte auch viel, viel ebener; vor allem auch optisch, da das Licht nicht mehr an unterschiedlichen Texturen abprallte.


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Fazit

Was ich dem Toner gut halten muss: trotz weniger Wirkstoffe und einer extrem reduzierten Formel entsteht ein durchaus pflegender und angenehm peelender Effekt auf der Haut, der nicht nur auf der obersten Hautschicht anlagert, sondern auch tiefer einzieht.

Negativ behaftet finde ich jedoch, dass hier nicht ein wenig dem Konzept anderer Marken gefolgt wurde, allem voran The Ordinary. Das The Ordinary so viele Wirkstoffe einsetzt ist kein Versehen, sondern dient dazu, die Verträglichkeit immens zu erhöhen und auch dafür Sorge zu tragen, dass mit einem chemischen Peeling einhergehende Effekte, wie z.B. brennen oder Juckreiz, minimiert werden.

Bei REVOX B77 ist man dem gesamten Komplex ausgesetzt. Man merkt also bei jeder Anwendung ein leichtes brennen und die Verträglichkeit ist nicht ganz so gut, sondern muss langwierig der Haut antrainiert werden.

Dafür hat man hier aber den besten Preisvorteil: es ist einer der günstigsten Toner seiner Art; mit 7,49€ für 250ml ist er halb so günstig wie der Toner von The Ordinary (14,990€ für 240ml). Zwar ist dafür die Formel auch nicht so komplex, aber im Grunde genommen tut sie dasselbe, nur hier etwas mehr wahrnehmbar.

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Insgesamt kann ich mir für mich persönlich sehr gut vorstellen, zu diesem Toner zu wechseln. Er ist nicht nur günstiger, sondern auch viel häufiger auf Lager und: ich vertrage ihn gut. Hätte ich jedoch säureempfindliche Haut oder gar sehr Sensible Haut, würde ich eher zu The Ordinary wechseln oder vielleicht ganz auf eine geringfügig konzentrierte Retinolpflege (0,1% bis max. 0,2%) umsteigen.

Inhaltsstoffe

Aqua, Glycolic Acid, Urea, Potassium Hydroxide, Propylene Glycol, Sodium Hyaluronate, Aloe Barbadensis Leaf Extract, Panthenol, Collagen Amino Acids, Phenoxyethanol, PPG-1-PEG-9 Lauryl Glycol Ether.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Produkttransparenz

Inhalt: 300ml
Hergestellt in: Europäische Union
Hersteller: Revuele Ltd.
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

PET PP

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 7,49 Euro | Gesamtbewertung: 92%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Freitag, den 17.03.2023 und zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 05.09.2024 21:09. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.