GUHL 30_sek Intensivkur Reparatur

 

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Ich bin kein großer Fan von GUHL, finde aber gut, dass man aktuell die Formeln überarbeitet und auf deutlich weniger synthetische Zusatzstoffe setzt. Vor allem auch im Bereich der Konservierungsstoffe hat sich einiges geändert.

Vor bereits einiger Zeit wurden ja die neuen 30_sek Produkte angekündigt und ich habe mir jetzt Mal zum ausprobieren die 30_sek Intensivkur Reperatur gekauft. Die gab es "damals" sogar mit 20% Rabatt; ich glaube über die dm-App.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

Die Formel ist extrem einfach angelegt und hat nur wenige Inhaltsstoffe; GUHL macht aber ganz schön große Claims damit. Es soll nicht heißen, dass weniger Inhaltsstoffe weniger Leistung bedeuten, aber es wird schwerer, umso mehr man die Formel reduziert.

Die Intensivkur hat eine angenehme, leicht cremige Konsistenz, die nicht aufschäumt. Der Duft ist süßlich, aber ganz schön stark. Zwar ist der Duft ganz lecker, aber für mich ein bisschen zu intensiv. Es fühlt sich ein bisschen wie ein Parfüm an, was ich in einer Haarpflege nicht soooo perfekt finde.

GUHL sagt selber, dass die Kur so schnell wie eine Spülung wirkt und auch nur so lange im Haar verbleiben muss, also etwa um die 30 Sekunden herum, aber den Effekt einer vollen, lang einwirkenden Haarkur hat. Diese Claims gibt es von vielen Marken, nur selten werden sie aber auch erfüllt.

Wie gewohnt habe ich die Kur nach einer gründlichen Haarwäsche in das Haupthaar eingearbeitet und dann bis nahe an die Kopfhaut heran gebracht. Nach ca. 30 Sekunden habe ich die Spülung dann mit viel Wasser ausgespült, bis das Wasser klar war und das Haar nicht mehr beschwert wirkte.

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Ich muss ganz ehrlich sagen: an die Wirkung einer intensiven, wirkstoffreichen Kur kommt diese hier absolut nicht heran. Aber: wenn man sie als Spülung betrachten würde, ist sie besser als zumindest einige vergleichbare Spülungen anderer Marken. Jedoch: das Produkt ist als Kur ausgewiesen und soll auch so wirken. Soll.

Kommen wir erst einmal zu den positiven Eigenschaften: die Kur ist relativ reichhaltig und auch ein bisschen beschwerend im Haar, spült sich aber rückstandslos vollständig aus dem Haar wieder aus. Hierbei sammelt sich eine gute Menge an Wirkstoffen im Haar ab, sodass das Haar tatsächlich deutlich einfacher kämmbar wird.

Das Problem liegt hierbei nur darin, dass dieser Effekt bei weitem nicht so lange anhält, wie es bei einer richtigen Kur der Fall wäre. Ca. zwei Tage lang überzeugt das Haar mit einer guten, einfacheren Kämmbarkeit, aber schon ab dem dritten Tag ist man wieder im Normalzustand. Da die meisten Haarkuren ihre Wirkung zwischen 7 und 14 Tagen behalten, ist diese Kur hier deutlich im Rückstand.

Komplett durchgefallen ist die Kur bei der Pflege der untersten Spitzen. Diese werden nämlich leider gar nicht geglättet und in Form gebracht, was bedeutet, dass Frizz und Spliss nahezu im Originalzustand vorhanden bleiben. Es gilt zwar immer eine Faustregel: kaputtes Haar kann nicht repariert werden, ABER: man kann es zumindest einfacher handzuhaben gestalten und das fehlte mir hier einfach.

Anfangs erwähnt hatte ich aber, dass mir die Wirkung als Spülung gut gefallen würde. Denn: im Gegenzug zu vielen anderen Spülungen wäre diese hier viel einfacher und leichter im Haar und durch die wenigen Wirkstoffe wäre das Haar nicht zu sehr belastet.

Ich hätte mich also eher mit einer Formel anfreunden können, die etwas leichter formuliert wird und dann als Spülung heraus gebracht wird, denn die aktuelle Formel als Produkt mit Kur-Effekt zu bezeichnen finde ich extrem übertrieben.

Was mich auch ganz stark genervt hat ist, dass GUHL dafür bekannt ist, Brokkolisamenöl als Silikonersatz einzusetzen. Und das ist eine richtig gute Idee, denn das Brokkolisamenöl hat eine wirklich bemerkenswert ähnliche Wirkung. Hier setzt man aber auf Avocadoöl.

Und obwohl Avocadoöl auch einen richtig guten Effekt auf das Haar hat (vor allem aber auf die Haut, insbesondere empfindliche und trockene), so ist es mit der Wirkung von Brokkolisamenöl nicht vergleichbar. Denn Avocadoöl schenkt zwar angenehmen Glanz, ist aber schwerer und hält sich nicht so lange. Ich denke hier hätte das Brokkolisamenöl wirklich viel, viel besser und nachhaltiger wirken können.

Auch verstanden habe ich nicht, warum Birnenextrakt zum Einsatz kommt. Birne kann sehr effektiv eingesetzt werden, vor allem aber in der Hautpflege. Ein Derivat des Extrakts ist z.B. ein effektives Peelingmittel, dass bei Empfindlichkeiten gegenüber klassischen AHAs wie Glykol- und Mandelsäure eingesetzt werden kann; aber ich kenne keinen besonders wirksamen Effekt auf die Haare.

Zwar könnte ich verstehen, wenn man den Birnenextrakt für die Kopfhaut einsetzt, um sie auszugleichen, die Talgproduktion ein bisschen zu mindern und vielleicht sogar tatsächlich peelend zu wirken, doch jeder weiß: Kuren gehören nicht auf die Kopfhaut, wenn sie nicht explizit hierfür formuliert wurden. Denn die meisten in Haarpflege eingesetzten Wirkstoffe wirken beschwerend und verstopfend auf die Kopfhaut, weshalb sie, wenn überhaupt, nur in kleinen Mengen und für kurze Zeit aufgetragen werden sollten.

Zwar hat Birnenextrakt einen feuchtigkeitsspendenden und leicht zähmenden Effekt auf das Haar, jedoch meistens in Kombination mit anderen Multiplikatoren oder Wirkstoffen. Komplett alleinstehend, wie es hier ist, ist die Wirkung eher geringfügig.

Fazit

Ich glaube im Großen und Ganzen kann man zusammen fassen, dass für mich die Formel wirklich wenig Sinn ergibt. Zwar hat man für ein paar Tage eine angenehme Kämmbarkeit, aber die Kur ist weit weg von dem, was eine Kur eigentlich tun sollte.

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Mir fehlt massiv eine positive Auswirkung auf den Haarglanz, auf eine Stärkung der Haarfasern und einen versiegelnden Effekt, vor allem bei Spliss. Es fehlt mir außerdem ein Effekt gegen Frizz, der häufig bei geschädigtem Haar vorhanden ist.

Zwar wirkt die Haarkur ein wenig verbessernd auf das Haar und macht es leichter kämmbar, aber mit einer Kur hat das einfach viel zu wenig zu tun. Ich finde die Formel unzureichend und auch falsch priorisiert.

Bei leicht trockenen Haaren wäre die Anwendung noch effektiv, aber schon bei nur leicht getöntem oder regelmäßig mit Hitze behandeltem Haar ist die Kur auf lange Zeit nahezu wirkungslos. Von mir gibt es daher keine Empfehlung.

Inhaltsstoffe

Aqua, Cetearyl Alcohol, Behentrimonium Chloride, Cetyl Esters, Dipropylene Glycol, Glycerin, Panthenol, Tetrasodium Glutamate Diacetate, Lactic Acid, Ethylhexylglycerin, Pyrus Communis Fruit Extract, Persea Gratissima Oil, Tocopherol, Phenoxyethanol, Parfum.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

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Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 100ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: GUHL Ikebana GmbH
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Unbekannt

Recyclinganteil

49% ohne Verschluss.

Preis¹: 2,99 Euro | Gesamtbewertung: 72%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 05.04.2023 und zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 05.09.2024 21:22. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.