NIVEA 3-in-1 Handcreme Repair

Nachdem ich euch die Deep Moisture Handcreme von Mixa vorgestellt habe, denkt man bestimmt, es lohnt sich gar nicht, überhaupt noch eine andere Handcreme vorzustellen. Das ist aber natürlich quatsch. Während sich jede Marke an der Formel bedienen sollte, sind die Wünsche an eine Handcreme natürlich von Person zu Person unterschiedlich.

Und so fand ich es sehr interessant, dass NIVEA mit einer Repair-Handcreme wirbt (die Formel wurde überarbeitet), die aber doch recht viele Duftstoffe enthält, was eigentlich nicht so unbedingt der Fokus sein sollte. Zeit für mich, diese einmal genauer zu betrachten.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

Die Formel ist interessant aufgebaut: es werden sowohl synthetische, als auch natürliche Lipide gemischt (natürliche sind Isopropyl Palmitate und Sheabutter, synthetische Dimethicone), mehrere Fettsäuren (u.a. Öl-/Oleinsäure), der Beruhigungsstoff Panthenol, das Feuchthaltemittel Pantolacton und als Emulgator das sehr gut verträgliche Sodium Cetearyl Sulfate.

Man kann schon sagen, dass hier ein wissenschaftlicher Ansatz vertreten wurde, denn die einzelnen Wirkstoffe machen sich sehr, sehr gut in einer Formel für sehr trockene und angegriffene Haut, vor allem mit dem Säurenkomplex in Verbindung mit Pantolacton.

Die Creme würde ich als eine Art leichtere Cold Cream beschreiben. Vielleicht kennt ihr ja noch die klassischen Kälteschutzcremes - oder eher Salben - die meistens aus Paraffin, Vaseline und Silikon bestehen. NIVEA hat hier in etwa den Effekt getroffen, aber mit einer VIEL, VIEL leichteren Konsistenz.

Also: die gesamte Wirkstoffpalette wird auf der Haut festgesetzt und das enthaltene Silikonöl sorgt sofort dafür, dass die Wirkstoffe fest in der Haut eingekesselt sind. Man fühlt auch einen leichten Silikonslip, den man vielleicht von Primern oder einer silikonhaltigen Gesichtscreme kennt.

Jedoch sorgt dann der Wirkstoffkomplex dafür, dass das Silikon nicht beschwert. Es ist nur eine superfeine, sehr dünne Schutzschicht auf der Haut, die wirklich überhaupt nicht klebrig wirkt, fettet oder "bapst". Der Schutzfilm fühlt sich ehrlich gesagt extrem leicht an und ist nach maximal einer Minute kaum noch bemerkbar.

Der Duft der Creme ist an den klassischen NIVEA-Düften angelehnt, aber auch nicht exakt. Es ist ein süßlicher Duft mit einer leicht säuerlichen Note. Er ist eine Mischung aus süß, pudrig und ein wenig floral. Den Duft finde ich sogar *noch* angenehmer als den klassischen NIVEA-Duft.

Die Wirkung der Creme ist auch wahnsinnig, wahnsinnig gut: die Creme zieht innerhalb von einer Minute restlos in die Haut ein, auf ihr verbleibt nur ein sehr dünner, schützender Film. Hier ist das Silikon besonders vorteilhaft, denn die Creme hält auch mehrere male Hände waschen aus. Der Schutzfilm hält ausgesprochen lange, ohne dass er dabei klebrig oder fettig wirkt. Man bemerkt ihn im Allgemeinen kaum. Auch auf Displays und Tastaturen werden keine sichtbaren Rückstände hinterlassen.

Vorsichtig muss man aber bei der Dosierung sein. Die Creme ist extrem abhängig davon, wie viel man von ihr aufträgt. Man darf wirklich nur die Größe von zwei bis drei kleinen Erbsen verwenden. Schon ein wenig mehr sorgt dafür, dass sich die Creme nicht gut genug verteilen lässt und für eine fettige Schicht sorgt. Es sollte wirklich nur ein kleiner Klecks angewendet werden, weil ansonsten alles, was ich gerade in Bezug auf die Konsistenz beschrieben habe, zu Nichte geht. Daran ist eben vor allem der hohe Silikonanteil schuld, der bei zu hoher Konzentration nicht mehr ebenmäßig verteilt werden kann.

Die Wirkung der Creme finde ich auch richtig gut: sie wirkt extrem stark feuchtigkeitsspendend und vor allem schützend. Auch bei Temperaturen von -5°C fühlten sich die Hände wohl genährt, weich und geschmeidig an. Erst bei Temperaturen unter -10°C war die Wirkung stark beeinträchtigt. Somit ist sie für den typisch-deutschen Winter exzellent auch als Kälteschutzcreme verwendbar, ohne den fettigen, klassischen Paraffin-Fettfilm.

Fazit

Ich bin das erste Mal seit langem ehrlich sehr positiv überrascht von NIVEA. Obwohl viele Duftstoffe enthalten sind, habe ich die Creme selbst auf aufgerissener Haut extrem gut vertragen. Es gab weder brennen, noch Rötungen; dennoch ist natürlich Vorsicht geboten, gerade bei bestehenden Empfindlichkeiten.

Ich finde die Handcreme ist eine exzellente Alternative zu Cold Creams und Kalteschützsalben. Denn sie vereint die Wirkung einer solchen in einer viel leichteren, nicht klebrigen Formel und Konsistenz.

Die Creme fühlt sich wahnsinnig gut auf der Haut an, schützt extrem gut und vor allem wahnsinnig langanhaltend, hat exzellente Lipide in der Formel und ist vor allem extrem sparsam, da wirklich nur wenige Tropfen notwendig sind für den vollen Pflege-Effekt. Ich kann die Creme daher definitiv empfehlen und würde sie auf alle Fälle wieder kaufen - gerade im Winter eine exzellente Wahl.

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Inhaltsstoffe

Aqua, Glycerin, Cetyl Alcohol, Myristyl Alcohol, Sodium Cetearyl Sulfate, Isopropyl Palmitate, Panthenol, Butyrospermum Parkii Butter, Dimethicone, Palmitic Acid, Stearic Acid, Myristic Acid, Arachidic Acid, Oleic Acid, Ethylhexylglycerin, Phenoxyethanol, Trisodium EDTA, Pantolactone, Citric Acid, Linalool, Limonene, Citronellol, Geraniol, Alpha-Isomethyl Ionone, Benzyl Alcohol, Parfum.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Trockene Haut.

Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 75ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Beiersdorf AG
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

LDPE

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 3,49 Euro | Gesamtbewertung: 88%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Freitag, den 07.04.2023 und zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 05.09.2024 21:21. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.