Balea Beauty Expert Azelain Booster

Azelainsäure ist nicht umsonst ein sehr beliebter Wirkstoff. Er ist selbst bei extremer Empfindlichkeit problemlos anwendbar, super sanft zur Haut und greift Hautprobleme an mehreren Stellen direkt an. Genau deshalb wollte ich mir auch den neuen Booster von Balea Beauty Expert ansehen.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

Gleich vorneweg, für die, die sich für eine Azelain-Behandlung entscheiden und einen Einstieg haben wollen: dieses Serum ist nicht gut dafür geeignet. Aber warum?

Nun. Die meisten Studiengrundlagen sind von rezeptpflichtigen Konzentrationen zwischen 15 und 20 Prozent ausgegangen. Neuere Studien arbeiten auch mit niedrigeren Konzentrationen, kommen aber, ebenso wie z.B. bei Niacinamid, zu dem Schluss, dass eine gewisse Grundkonzentration vorhanden sein muss, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen.

Laut Studien können 10% Azelainsäure genauso effektiv wirken wie 20% Azelainsäure in verschreibungspflichtigen Produkten, wenn die Formel, in der die Säure liegt, optimale Bedingungen aufweist (Quelle).

Balea verwendet hier ein Azelainsäure-Derivat, namentlich Potassium Azeloyl Diglycinate. Es hat die gleichen Eigenschaften wie Azelainsäure ist aber noch einmal etwas milder. Jedoch ist hier auch die Studienlage dünner. Es ist daher extrem schwach von Balea gewesen, auf ein Derivat zu setzen, und dann auch noch in so geringen Konzentrationen.

Denn wie auch bei Niacinamid erhält die Haut nur dann die Benefits von Azelainsäure, wenn diese auch in einer wirksamen, penetrierenden Konzentration vorhanden ist. Und dieser Bereich liegt um die 10%.

Es gibt zwar "Einstiegsprodukte" mit Konzentrationen zwischen 4 und 7 Prozent, diese sind jedoch allesamt unnötig. Grund hierfür ist allem voran die Tatsache, dass Azelainsäure extrem verträglich ist. Sozusagen das Glycerin unter den Säuren.

Azelainsäure kann ohne Einschränkung bei fortgeschrittener Akne, Neurodermitis oder auch Ekzemen und Psoriasis problemlos angewandt werden und das sogar in ziemlich hohen Konzentrationen, die die 10 Prozent-Grenze weit überschreiten. Es ist also am besten, mit 10 Prozent einzusteigen und diese auch ganz einfach fortzusetzen.

Ein bisschen trickst man hier, indem man noch Niacinamide einsetzt. Dessen Konzentration ist aber unbekannt. Es steht nur fest, dass die Konzentration höher ist, als die der Azelainsäure. Doch das hat nichts zu bedeuten. Denn selbst wenn nur 0,00001% mehr Niacinamid enthalten sind, ist eben mehr vorhanden.

Basierend auf den handelsüblichen Produkten und gerade den E-Commerce Skincare Brands gehe ich aber davon aus, dass Balea sich um die 5 Prozent angeeignet hat. Also garantiert 3% Azelainsäure (als Derivat) und etwas mehr Niacinamid.

Ist die Kombination gut? Nun ja, man kann die beiden mischen, sie haben aber keinen aufeinander aufbauenden Vorteil. Azelainsäure kann man sehr gut mit Vitamin C mischen; Niacinamid ist aber eher ein Nice-to-have, als hier ein aktiver Mit-Wirkstoff zu sein.

Kommen wir zum Serum selbst: die Konsistenz ist sehr angenehm und zieht auch sehr, sehr schnell ein. Es hinterlässt weder einen glänzenden, noch einen klebrigen Film und verträgt sich mit allen Cremes. Ob hoher Wasser- oder Ölanteil; ob natürliche Öle oder Silikone: das Serum hatte mit keiner Creme Kompatibilitätsprobleme.

Beim Einstieg brennt es vielleicht die ersten ein oder zwei Male, da die Konzentration aber so niedrig ist, verfliegt dies extrem schnell wieder. Da Azelainsäure so oder so extrem mild ist, kann es auch durchaus sein, dass Du gar nichts merken würdest.

Ich persönlich fand das Serum wirklich nicht gut. Ich hatte immense Probleme von der Sekunde, an der ich es in meine Routine eingebettet habe.

Zu Beginn hatte ich auf einmal richtig starke Akneausbrüche. Man könnte das jetzt auf das sogenannte "Purging" schließen (was aber eigentlich nur auf Retinoide zutrifft), jedoch hielt dieser Effekt an und an und an.


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Selbst nach über vier Wochen Anwendungszeit bei einmal täglicher Anwendung zum Abend hatte ich immernoch immense Probleme. Die Papeln wurden richtig groß und rot, brannten und wurden heiß. Das war wirklich nicht schön.

Also habe ich das Serum mal abgesetzt. Und siehe da: nach nur ein paar Tagen ist die Haut deutlich reiner geworden. Es kamen keine neuen Pickel und die bereits entstandenen sind langsam aber sicher abgeflacht.

Fazit

Besonders schade war es aber dadurch, dass mir die "Tortur" nichts gebracht hat. Das hatte ich aber tatsächlich auch beinahe schon vermutet, als ich gelesen habe, dass nur 3% Azelainsäure enthalten sind.

Weder meine Textur, noch mein Hautbild im Allgemeinen hat sich verbessert. Ich hatte noch immer die gleichen Hautbildveränderungen (Pickel, Male, Flecken), den gleichen Hauttonus und auch die gleiche "Ausstrahlung".

Man hat mir wirklich keinen Deut angesehen, dass ich seit einem Monat ein Aktivstoff auf meine Haut aufgetragen habe. Ehrlich gesagt sah die Haut sogar besser aus, als ich es wieder abgesetzt habe.

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Für mich ist das Serum ein Griff ins Klo. Ich bin zwar dankbar für die extrem einfache, schadstofffreie Formel, aber wenn man schon in den High End-Markt eintreten will, dann auch bitte - verdammt nochmal - richtig.

Sollte Balea irgendwann mal eine 10%-Lösung heraus bringen, greife ich gerne nochmal zu. Bis dahin verweise ich auf Amazon.

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Inhaltsstoffe

AQUA, NIACINAMIDE, POTASSIUM AZELOYL DIGLYCINATE, GLYCERIN, BETAINE, PANTHENOL, LACTIC ACID, XANTHAN GUM, SODIUM BENZOATE, SODIUM HYDROXIDE, PANTOLACTONE, CITRIC ACID.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Unreine Haut, Fettige Haut.

Produkttransparenz

Inhalt: 30ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: dm-drogerie markt GmbH & Co.KG
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 5,95 Euro | Gesamtbewertung: 41%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Montag, den 25.12.2023 und zuletzt bearbeitet am Freitag, den 06.09.2024 16:28. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.