Reddo Terra The Gentle Bio Naturseife

Vor einiger Zeit habe ich über Instagram eine interessante Werbeanzeige einer deutschen Naturkosmetik-Marke gesehen. Die Marke Reddo Terra bot ein Probierpaket für 4 Euro an mit drei Miniaturen ihrer Bestseller. Heute stelle ich euch aus dem Set die "The Gentle" Bio-Naturseife vor.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

  • Echte Seife/Emulgatoren (auf Basis von Kokos, Raps, Oliven, Kakao, Sheanuss, Rizinus und Mango)
  • Mandelöl
  • Aloe Vera-Saft

Die Seife wird als besonders mild dargestellt und enthält mehrere echte Seifen und verseifte Komponenten, unter anderem aus Kokos, Raps und Oliven. Es sind verschiedene Natrium-Derivate, die vorwiegend als Tensid (also reinigend) wirken, aber auch emulgierende Eigenschaften haben.

Die Seife wird einfach in den Handflächen aufgeschäumt und dann ins Gesicht einmassiert. Der Schaum bildet sich kräftig fort und hat eine sehr cremige Konsistenz.

Die Reinigung ist auf jeden Fall deutlich milder als bei verseiften Formeln aus der Vergangenheit. Der sehr simple Aufbau ist überraschend mild und hat auch nicht die seifentypischen Nebenwirkungen.

So gab es z.B. keine Spannungsgefühle, Rötungen oder Trockenheit, die sehr häufig mit der Verwendung von echten Seifen einhergeht.

Nicht verseiftes Mandelöl dient als Haupt-Feuchtigkeitsspender, gepaart mit dem Saft aus Aloe Vera. Der absolut größte Teil der Seife sind aber verseifte Naturprodukte.

Die Reinigung gefiel mir sehr gut. Die Haut wird sehr, sehr tiefgehend gereinigt, ohne dass dabei die hauteigene Schutzbarriere verletzt wird.

Sehr gut ist auch, dass die Seife sehr gut gegen Makeup ankommt. Selbst ziemlich große Rückstände wasserfester Produkte lassen sich mit der Seife sehr einfach auflösen und dann einfach von der Haut abspülen.

Auch das mehrmalige einseifen hat die Haut nicht ausgetrocknet. Bei großen Mengen Rest-Makeup musste ich z.B. zwei mal das Gesicht waschen, was aber auch üblich ist und bei jedem klassischen Reinigungsgel auch der Fall wäre. Einen Unterschied gab es hier nicht zu sehen, auch hier gab es keine trockenen Partien.

Das Einzige, was mich an der Seife immens stört, ist die Tatsache, dass sie extrem stark nach altem Frittierfett riecht. Die Seife hat eben keine zugesetzten Duftstoffe, weshalb man den Duft von erwärmten, alten Fett riecht. Das ist wirklich nicht angenehm. Glücklicherweise nimmt das ab, sobald man das Gesicht gründlich abgespült hat.

Fazit

Sehr gut heiße ich den Ansatz, traditionellen Formeln einen sanfteren Anstrich zu versetzen. Die Tenside hier wirken sehr gut, auch wenn sie meine liebsten synthetischen Tenside nicht übertreffen.

Sehr unangenehm ist aber wirklich der Geruch, weil altes Frittierfett nunmal sehr unangenehm riecht. Sobald die Seife feucht wurde, ist der Geruch wieder aufgetaucht.


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Dennoch: Ich habe inzwischen weit mehr als die Hälfte aufgebraucht und persönlich keine Überreaktionen festgestellt. Es ist mit eine der besten Formeln, die noch echte Seife verwendet.

Meine synthetischen Tenside, insbesondere auf Basis von Glukosiden, Aminosäuren oder Isethionaten, übertreffen die Wirkung echter Seifen aber dennoch. Das liegt daran, dass diese noch viel milder und teilweise rückfettend wirken; außerdem reichern sie sich nicht an und bleiben nicht an Oberflächen hängen.

Wer persönlich aber ausschließlich nach seifenhaltigen Produkten für die Gesichtsreinigung sucht, wird mit dieser Formel sehr zufrieden sein.

Inhaltsstoffe

Sodium Cocoate*, Sodium Rapeseedate*, Sodium Olivate*, Sodium Cocoa Butterate*, Glycerin, Sodium Shea Butterate*, Aqua, Prunus Amygdalus Dulcis Seed Extract*, Sodium Chloride, Sodium Castorate*, Sodium Mangoseedate*, Sorbitol, Sodium Citrate, Aloe Barbadensis Leaf Juice Powder*. *aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

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Sensible Haut.

Produkttransparenz

Inhalt: 90g
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Isabel u. Dr. Erik Arango GbR
Testausführung: Mind. 10 Anwendungen
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Für Informationen rund um Recycling und die Recyclingfähigkeit des hier ggf. ausgewiesenen Materials, besuche unsere Recycling-Infoseite unter www.gooloo.de/recycling.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 7,90 Euro | Gesamtbewertung: 96%
Du erhälst Informationen über diese Anzeige, indem Du hier klickst.
Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Donnerstag, den 01.08.2024 und zuletzt bearbeitet am Sonntag, den 08.09.2024 21:13. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.