Reines Retinol (Vitamin A/A1) kann in Konzentrationen von bis zu 1% eingesetzt werden und ist hoch potent. Es muss in der Haut zuerst in Retinal umgewandelt und schließlich in Retinolsäure oxidiert werden. Je höher die Konzentration ist, desto höher ist das Risiko einer Reizung. Retinol kann bereits in kleinen Mengen durch äußerliche Anwendung in Kosmetika zu einer Überdosierung führen, da Retinol bereits durch Lebensmittel aufgenommen wird. Retinol wirkt zellerneuernd, bindegewebsfestigend und kann zudem einen peelenden Effekt auf die Haut haben. Dabei löst es abgestorbene Hautzellen von der Oberfläche, sodass es zu einem feineren Hautbild kommt. Es regt die Wundheilung an und fördert eine Glättung der Haut.
Das Problem mit Retinolen und seinen Derivaten ist, dass es durch die Erneuerung der obersten Hautschicht die Sensitivität der Haut erheblich erhöht. Außerdem wird häufig mit zu hohen Konzentrationen oder aber Mischkonzentrationen gearbeitet, die die Haut zusätzlich belasten können.
Obwohl Retinol extrem effektiv und sehr gut erforscht ist, birgt es starke Risiken. So sind Überdosierungen mit Retinol z.B. relativ häufig. Durch den Genuss einer einzelnen Möhre wird dem Körper bereits mehr Retinol (aus Beta-Carotin) zugeführt, als er täglich benötigt. Das auftragen zusätzlicher Retinoide kann dazu beitragen, dass der Körper mit diesen überfüllt wird. Retinol sammelt sich in der Haut ab und kann über lange Zeit an die Zellen abgegeben werden.
Retinol wird in der Kosmetik als Antioxidationsmittel, als Peelingmittel, zur Straffung des Bindegewebes und zur Anregung der Kollagenproduktion eingesetzt.